dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Preise für Wohneigentum klettern weiter

Frankfurt/Main (dpa) - Die Kaufpreise für Wohneigentum in Deutschland klettern weiter - vor allem in Großstädten. Für eine bestehende Eigentumswohnung mit mittlerem Wohnwert werden derzeit nach Angaben des Immobilienverbandes IVD 1082 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Das sind 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. „Damit liegt das durchschnittliche Preisniveau für Eigentumswohnungen immer noch zehn Prozent niedriger als vor 20 Jahren“, erklärte IVD-Vizepräsident Jürgen Michael Schick am Donnerstag in Frankfurt. In Großstädten seien die Preise jedoch deutlich schneller gestiegen. So koste der Quadratmeter in Städten mit mindestens 500 000 Einwohnern im Schnitt 1689 Euro und damit 9,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Gewinn bei RWE schrumpft rapide

Essen (dpa) - Für Deutschlands zweitgrößten Energiekonzern RWE geht es vorerst weiter bergab. Der stark gefallene Preis an der Strombörse und ein sinkender Gasabsatz wegen des sehr milden Winters sorgten in den ersten drei Quartalen für deutlich geschrumpfte Gewinne. Vor einem Jahr hatte RWE außerdem eine einmalige Kompensationszahlung des russischen Gasriesen Gazprom von einer Milliarde Euro erhalten, die sich 2014 natürlich nicht wiederholte. Der für die Dividendenberechnung wichtige nachhaltige Nettogewinn brach um 60 Prozent auf 763 Millionen Euro ein, wie das Unternehmen am Donnerstag in Essen mitteilte.

Tarifabschluss in der westdeutschen Textilindustrie

Münster (dpa) - In der dritten Tarifrunde für die etwa 100 000 Beschäftigten der westdeutschen Textilindustrie haben sich Arbeitgeber und IG Metall in der Nacht zum Donnerstag geeinigt. Für Januar bis Mai 2015 seien Einmalzahlungen von 60 Euro pro Monat vorgesehen, teilte der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie mit. Zum 1. Juni 2015 steigen die Vergütungen dann um einen Sockelbetrag von 60 Euro im Monat und zum 1. Juni 2016 um weitere 2,4 Prozent. Der Arbeitgeberverband bezifferte das Volumen der zweistufigen Erhöhungen auf 5 Prozent. Um der unterschiedlichen Situation der einzelnen Betriebe Rechnung zu tragen, seien aber auch Öffnungsklauseln vereinbart worden.

Air Berlin fliegt immer tiefer in rote Zahlen

Berlin (dpa) - Für Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft kommt es knüppeldick: Im laufenden Jahr wird Air Berlin trotz forcierter Sanierungsschritte wohl noch tiefer in die roten Zahlen rutschen. Nach dem herben Gewinneinbruch im Sommer und hohen Rückstellungen für das nächste Sparprogramm könnte 2014 unter dem Strich ein Verlust von mehr als 350 Millionen Euro stehen, räumte Finanzchef Ulf Hüttmeyer am Donnerstag nach Vorlage der Quartalszahlen ein. Der scheidende Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer, der im Februar vom früheren Lufthansa-Manager Stefan Pichler abgelöst wird, kündigte noch vor Ablauf des Sanierungsprogramms „Turbine“ ein weiteres Sparpaket an.

Fortschritt im Ringen um weltweiten WTO-Handelspakt

Neu Delhi/Genf (dpa) - Der Weg für den ersten globalen Handelspakt ist nach Angaben des bisherigen Verweigerers Indien nun frei. Neu Delhi und die USA hätten sich über den Streitpunkt staatliche Lebensmittelreserven geeinigt, erklärten beide Länder am Donnerstag. Der Generaldirektor der in Genf ansässigen Welthandelsorganisation (WTO), Roberto Azevêdo, begrüßte die Einigung als wichtigen Schritt und sprach von einem „Durchbruch“. Mit der Einigung zwischen Wahsington und Neu Delhi könnte ein wichtiges Teilabkommen über Handelserleichterungen (TFA), das Bestandteil des Ende 2013 im Grundsatz vereinbarten „Bali-Pakets“ ist, von allen WTO-Staaten im Konsens in Kraft gesetzt werden.

Experten senken Inflationserwartungen erneut

Frankfurt/Main (dpa) - Der Preisauftrieb im Euroraum wird nach Einschätzung von Ökonomen auf Jahre gering bleiben und noch schwächer ausfallen als bislang angenommen. In einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) senkten die 61 Experten ihre Prognosen für die Teuerung. In Deutschland verharrte das Niveau der Verbraucherpreise im Oktober auf einem Jahrestief. Die EZB bekräftigte in ihrem Monatsbericht die Bereitschaft, im Kampf gegen die für die Konjunktur gefährlich niedrige Inflation weitere unkonventionelle Maßnahmen einzusetzen. In diesem Jahr erwarten die Experten im Euroraum eine Inflationsrate von 0,5 (bisher 0,7) Prozent, im kommenden Jahr rechnen sie mit einem leichten Anstieg auf 1,0 (1,2) Prozent.

Startschuss für neue Volkswagen-Fabrik in Polen

Wrzesnia (dpa) - Mit der Grundsteinlegung für eine neue Fabrik im westpolnischen Wrzesnia hat Volkswagen am Donnerstag Weichen für die Herstellung leichter Nutzfahrzeuge gestellt. Von Mitte 2016 an sollen in dem Werk in der Nähe von Posen jährlich rund 85 000 Fahrzeuge vom Typ Crafter vom Band gehen. Nach Posen wird das neue Werk der zweite Standort des Wolfsburger Konzerns in Polen. In Wrzesnia werden bis zu 3000 neue Arbeitsplätze entstehen. „Damit steigt auch die Bedeutung Polens als internationaler Automobilstandort“, sagte Leif Östling, Vorstandsmitglied der AG für den Bereich Nutzfahrzeuge. Insgesamt beschäftigt Volkswagen dann rund 16 000 Mitarbeiter in dem Land.

Dax geht die Luft aus

Frankfurt/Main (dpa) - Die Erholung im Dax währte nicht lange: Nach einem Anstieg um gut 1 Prozent legte der deutsche Leitindex am Donnerstag wieder den Rückwärtsgang ein. Am Nachmittag drehte er gar ins Minus und verlor zuletzt 0,16 Prozent auf 9195,86 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen trat mit 16 2159,35 Punkten zuletzt auf der Stelle und der TecDax der Technologiewerte legte noch um 0,10 Prozent auf 1271,61 Punkte zu. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2456 (Mittwoch: 1,2467) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8028 (0,8021) Euro.

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