dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Konjunkturängste fressen Dax-Gewinn eines Jahres auf

Frankfurt/Main (dpa) - Die Börsengewinne eines ganzen Jahres sind dahin: Sorgen um die Konjunktur und um früher als erwartet steigende US-Zinsen haben den Dax am Freitagnachmittag auf deutlich tieferem Terrain gehalten. Zeitweise war der Leitindex sogar unter die Marke von 8800 Punkten gefallen - das letzte Mal hatte er vor zwölf Monaten derart niedrig gestanden. Zuletzt konnte der Dax aber einen Teil der hohen Verluste reduzieren und notierte 1,57 Prozent tiefer bei 8863 Punkten. Am Rentenmarkt blieb die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,79 Prozent. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2638 (Donnerstag: 1,2763) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7912 (0,7835) Euro.

VW-Konzern verlängert Joint Venture in China bis 2041

Wolfsburg/Berlin (dpa) - Der VW-Konzern baut in seinem wichtigsten Absatzmarkt China langfristig weiter auf den örtlichen Partner FAW. Die Wolfsburger verlängern ihr Gemeinschaftsunternehmen mit FAW auf dem inzwischen weltgrößten Automarkt nach gut 20 Jahren Kooperation bis zum Jahr 2041. Das teilte Volkswagen am Freitag in Berlin mit, wo der neue Vertrag bei einem Treffen von VW-Chef Martin Winterkorn, Chinas Ministerpräsident Li Keqiang und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) unterzeichnet wurde. Vor allem der Bereich alternativer Antriebe soll laut VW beim Ausbau der Partnerschaft künftig im Vordergrund stehen. Volkswagen ist in China mit zwei Joint-Venture-Partnern unterwegs: FAW und SAIC. Die Wolfsburger hatten ihre Zusammenarbeit mit SAIC bereits 2002 bis zum Jahr 2030 fortgeschrieben.

Daimler schließt neuen Milliarden-Deal mit Chinesen ab

Stuttgart/Berlin (dpa) - Der Autobauer Daimler will seine Position in China mit einem neuen Milliarden-Deal festigen. Die Stuttgarter und ihr chinesischer Partner Beijing Automotive (BAIC) haben am Freitag in Berlin eine Vereinbarung zum Ausbau der Kompaktwagen-Fertigung im Gemeinschaftsunternehmen Beijing Benz (BBAC) unterschreiben. Wie der Dax-Konzern mitteilte, sollen eine Milliarde Euro in die lokale Produktion weiterer Kompaktmodelle fließen. Die Summe ist Teil eines früheren Abkommens über Investitionen von insgesamt vier Milliarden Euro bis 2015. Hintergrund war ein Treffen von Chinas Premierminister Li Keqiang mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin am Freitag. Am Rande der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen wurden mehrere Abkommen unterzeichnet.

Behörde untersagt gemeinsame Flüge von Air Berlin und Etihad

Berlin/Braunschweig (dpa) - Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin verliert ein strategisch wichtiges Standbein. Das Luftfahrt-Bundesamt hat 34 gemeinsame Flugverbindungen mit dem arabischen Partner Etihad untersagt, wie Air Berlin am Freitag mitteilte. Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums sagte, die Entscheidung der Behörde beruhe auf Luftverkehrsabkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten. Air Berlin kündigte rechtliche Schritte gegen die Entscheidung an. Für die zweitgrößte deutsche Airline sind die sogenannten Codeshare-Flüge ein Weg zu mehr Wachstum vor allem auf Langstrecken.

Autofahrer können auf günstigere Benzinpreise hoffen

München (dpa) - Angesichts sinkender Rohölpreise können die Autofahrer in Deutschland auf günstigere Benzin- und Dieselpreise hoffen. „Wir haben einen rückläufigen Trend, der ist klar erkennbar“, sagte der ADAC-Kraftstoffmarktexperte Jürgen Albrecht am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. In den vergangenen 30 Tagen seien die Durchschnittspreise für Benzin bereits um gut 2 Cent und für Diesel um 3 Cent gesunken. Der Hintergrund: Die Rohölpreise befinden sich derzeit auf Talfahrt. Am Freitagmorgen fiel der Preis für die europäische Sorte Brent unter die Marke von 90 Dollar und lag damit so tief wie seit Ende 2010 nicht mehr. Amerikanisches Rohöl kostet so wenig wie zuletzt Mitte 2012. Die Gründe dafür: Das Angebot an Rohöl ist hoch, insbesondere in den USA und beim Ölkartell Opec.

Schäuble will mehr investieren

Washington (dpa) - Deutschland will angesichts der wirtschaftlichen Abschwächung mehr investieren und geht damit auch auf Forderungen der internationalen Partner ein. „Jetzt müssen wir wieder stärker das Gewicht auf Investitionen legen“, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington zum Beginn der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. „Wir werden alles, was es an konkreten Investitionsmöglichkeiten gibt, auch finanzieren.“ Mittelfristig müssten die Ausgaben natürlich erhöht werden, was auch bereits getan werde. „Das geht nicht über Nacht“, sagte Schäuble. Zuvor hatte unter anderem die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, Staaten wie Deutschland zu mehr Investitionen aufgefordert.

Neues Regional-Logo inzwischen auf 2400 Produkten

Berlin (dpa) - Auf immer mehr Lebensmitteln in Supermärkten ist ein neues, blaues Regional-Kennzeichen zu finden. Nach dem Start bei mehreren Handelsketten zum Jahresbeginn tragen nun 2400 Produkte das „Regionalfenster“, wie aus Angaben des Bundesernährungsministeriums vom Freitag hervorgeht. Es zeigt, woher die Hauptzutat des Produkts stammt, wo es verarbeitet wurde und wie hoch der Gesamtanteil der regionalen Zutaten ist. Genannt wird zudem, wie die Region definiert ist. Die Nutzung des Logos ist für Lebensmittelhersteller und den Einzelhandel freiwillig. Am diesem Dienstag will Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU) eine Bilanz der Kennzeichnung vorstellen.

Gesetzlicher Mindestlohn bringt höhere Tarife in Billiglohn-Branchen

Wiesbaden (dpa) - Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zum Jahresbeginn 2015 hat schon vor dem Start der neuen Regeln Bewegung in die Tarifwerke einzelner Billiglohn-Branchen gebracht. Nach einer am Freitag veröffentlichten Zusammenstellung des Statistischen Bundesamtes nutzten verschiedene Tarifpartner zwar die Möglichkeit, mit einem Tarifvertrag für eine Übergangszeit noch unter der Grenze von 8,50 Euro Stundenlohn zu bleiben. Spätestens nach zwei Jahren muss dann aber die unterste Lohnstufe diese Grenze erreicht haben.

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