dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Fünfte Streikwelle der Lufthansa-Piloten bringt kaum sichtbares Chaos

Frankfurt/Main (dpa) - Ohne sichtbares Chaos am Frankfurter Flughafen hat am Dienstag die fünfte Streikwelle der Lufthansa-Piloten in diesem Jahr begonnen. „Unser Plan geht auf. Es sieht nach einem sehr ruhigen Tag am Flughafen aus“, erklärte ein Sprecher der Lufthansa. Von gestrandeten Reisenden war in den Abflughallen zunächst nichts zu sehen, dafür hatten zahlreiche Medienvertreter ihre Kameras aufgebaut. Die Fluggesellschaft hatte in dem 15-stündigen Streikzeitraum 25 Interkontinentalflüge von Frankfurt vor allem nach Asien und Nordamerika gestrichen. 32 Flieger sollten hingegen abheben mit freiwilligen Crews oder außerhalb des von der Gewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ definierten Streikzeitraums von 8.00 Uhr morgens bis zum Betriebsende des Flughafens um 23.00 Uhr.

Arbeitsmarkt startet schwach in den Herbst - 2,8 Millionen ohne Job

Nürnberg (dpa) - Der deutsche Arbeitsmarkt ist nach der Sommerpause überraschend schwach in den Herbst gestartet. Im September sank die Zahl der Erwerbslosen lediglich um 94 000 auf 2,808 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Der Rückgang zum August fiel damit so niedrig aus wie seit zehn Jahren nicht. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,2 Punkte auf 6,5 Prozent ab. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Zahl der Erwerbslosen um 41 000. Nach Abzug jahreszeitlicher Sonderfaktoren, die im September wegen der Einstellungswelle nach der Sommerpause besonders ausgeprägt sind, wäre die Zahl der Erwerbslosen sogar noch gestiegen - und zwar um 12 000 auf 2,918 Millionen.

Börsengang bringt Zalando 605 Millionen Euro

Frankfurt/Berlin (dpa) - Der Online-Modehändler Zalando nimmt bei seinem Börsengang weniger Geld ein als allgemein erwartet wurde. Das Berliner Unternehmen schöpfte die Preisspanne für die Aktie nicht ganz aus, obwohl die Nachfrage viel höher als das Angebot gewesen sei. Mit einem Ausgabepreis von 21,50 Euro pro Aktie nimmt Zalando insgesamt 605 Millionen Euro ein. Am oberen Ende der Spanne von 18 bis 22,50 Euro hätte der Erlös 633 Millionen Euro betragen. Insgesamt wird Zalando zum Ausgabepreis mit rund 5,35 Milliarden Euro bewertet. Der Start an der Frankfurter Börse ist für diesen Mittwoch angesetzt.

Brüssel sieht Apples niedrige Steuern in Irland als Staatsbeihilfe

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission geht davon aus, dass Apple in Irland jahrelang von unerlaubten Steuervergünstigungen profitiert hat. Die Brüsseler Wettbewerbshüter nehmen dabei zwei Vereinbarungen aus den Jahren 1991 und 2007 ins Visier, wie aus am Dienstag veröffentlichten Unterlagen hervorgeht. Nach Ansicht der Kommission fielen dabei die Steuerzahlungen von Apples Tochterfirmen in Irland zu niedrig aus. In dem Fall könnte es um Milliarden gehen: Sollte die Kommission zu dem Schluss kommen, dass Apple unlautere Beihilfen erhielt, müssten sie zurückgezahlt werden. Aktuell geht es um vorläufige Feststellungen der Kommission in einem laufenden Verfahren.

Streit um Aus des Opel-Werks Bochum: Gericht entscheidet im Dezember

Darmstadt/Bochum (dpa) - Im Streit zwischen dem Bochumer Betriebsrat und Opel um das Aus der Autofertigung im Ruhrgebiet kommt der Gerichtsentscheid für die Belegschaft vermutlich zu spät. Nach einer Zeugenanhörung am Dienstag im Landgericht Darmstadt setzte der Vorsitzende Richter Werner Schäfer den Entscheidungstermin auf den 12. Dezember. Das ist genau der Tag, an dem in Bochum das letzte Auto vom Band rollen soll. Noch im Mai hatte der Bochumer Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel gehofft, das Werk mit seiner Klage retten zu können. Seinerzeit war der Versuch gescheitert, den Streit gütlich beizulegen.

Daimler-Beschäftigte gehen gegen Job-Auslagerung auf die Straße

Düsseldorf (dpa) - Mehrere tausend Daimler-Beschäftigte im Düsseldorfer Sprinter-Werk haben aus Protest gegen mögliche Stellenstreichungen für Stunden die Arbeit niedergelegt. Sie befürchten, dass in dem NRW-Werk zur Produktion des Großtransporters mit rund 6500 Beschäftigten bis zu 1800 Stellen wegfallen und in die USA ausgelagert werden. Dort plant Daimler laut IG Metall ein weiteres Werk für die Belieferung des nordamerikanischen Marktes. Die Aktionen fanden in der Nacht zu Dienstag, am frühen Morgen und um die Mittagszeit jeweils für die verschiedenen Schichten statt. Laut IG Metall nahmen insgesamt rund 3000 Beschäftigte teil.

KfW: Aufbau Ost war zweites deutsches Wirtschaftswunder

Frankfurt/Main (dpa) - Der teure Aufbau Ost zahlt sich nach Einschätzung der Förderbank KfW aus. „Wir können heute über das zweite deutsche Wirtschaftswunder reden“, sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner am Dienstag in Frankfurt bei der Vorlage der Studie „Deutschland 25 Jahre nach dem Mauerfall“. Ostdeutschland gehöre gemessen an der Wirtschaftsleitung inzwischen zum Mittelfeld Europas - obwohl die Angleichung an West-Niveau noch nicht völlig erreicht sei. Zeuner betonte: „Die regionalen Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland sind im internationalen Vergleich unerheblich.“

Airbus erhält Zulassung für neues Langstreckenflugzeug A350 XWB

Toulouse (dpa) - Der Himmel ist frei für den jüngsten Airbus-Zuwachs. Der europäische Flugzeugbauer hat am Dienstag die Musterzulassung für sein neues Langstreckenflugzeug A350 XWB (extra wide body) erhalten. Das Flugzeug habe alle Anforderungen von Sicherheit und Umwelt erfüllt, teilte die zuständige Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) mit. Laut Airbus soll die Zulassung der entsprechenden US-Behörde FAA in Kürze folgen.

Dax legt wieder zu

Frankfurt/Main (dpa) - Nach der Bekanntgabe von Inflationsdaten aus der Eurozone hat der Dax am Dienstag wieder zugelegt. Der deutsche Leitindex erholte sich bis zum Nachmittag um 0,51 Prozent auf 9470 Punkte. In den vergangenen sieben Handelstagen war der Dax in der Spitze um fast fünfeinhalb Prozent abgesackt und hatte damit seine zwischenzeitlichen Gewinne für den September komplett abgegeben. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,77 Prozent am Vortag auf 0,76 Prozent. Der Kurs des Euro rutschte deutlich ab. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2583 (Vortag: 1,2701) Dollar fest.

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