dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Gribkowsky: Treffen mit Middelhoff waren rein geschäftlich

Essen (dpa) - Thomas Middelhoff hatte nach den Worten des ehemaligen BayernLB-Vorstandes Gerhard Gribkowsky in seiner Zeit als Chef des Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor eine riesige Aufgabenlast zu bewältigen. „Wenn ich gehetzt war, war er sehr gehetzt“, sagte der inzwischen wegen Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilte Manager am Mittwoch als Zeuge im Essener Untreueprozess. Ein gemeinsames Abendessen in Berlin sei deshalb mit Sicherheit ein dienstlicher Termin gewesen, „aus seiner und aus meiner Sicht“, sagte Gribkowsky, der inzwischen Freigänger ist. Gribkowsky betonte, er habe sich damals oft mehrmals im Monat mit Middelhoff getroffen, denn die BayernLB sei größter Kreditgeber bei KarstadtQuelle/Arcandor gewesen.

Bahn kündigt „fairen Vorschlag“ für Lokführer an

Frankfurt/Main (dpa) - Trotz der gescheiterten Gespräche über Spielregeln für Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn bleibt die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) verhandlungsbereit. Eine Kooperation sei möglich, solange es für die GDL verträglich sei, sagte Gewerkschaftschef Claus Weselsky am Mittwoch in Frankfurt. Ein Streik sei das „letzte Mittel“. Zunächst warte er auf das Angebot der Bahn, das das Unternehmen für diesen Mittwoch angekündigt hatte. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber kündigte vor der dritten Runde der Entgeltverhandlungen einen „fairen Vorschlag“ an. Zu Details äußerte er sich nicht. Die Bahn werde aber nur über das Entgelt der Lokführer verhandeln, sagte Weber.

Merkel verlangt wirksame Regeln für „Schattenbanken“

Lindau (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat weltweit wirksame Regeln für die sogenannten Schattenbanken verlangt. Damit sind zum Beispiel spekulative Fonds oder Investmentfirmen gemeint, die zwar milliardenschwere Transaktionen abwickeln, aber anders als die traditionellen Geldhäuser kaum einer Kontrolle unterliegen. Bei allen Fortschritten bei der Regulierung der Banken sei dies immer noch „ein Bereich, der regulatorisch ziemlich nackt dasteht“, sagte Merkel am Mittwoch in Lindau zur Eröffnung eines Treffens von Wirtschaftsnobelpreisträgern. Es bestehe das Risiko, dass Finanzakteure aus dem regulierten Bankensektor auswichen in den Schattenbankenbereich.

Caravan-Branche: Große Nachfrage nach Reisemobilien

Düsseldorf (dpa) - Nach einer Schwächephase im Vorjahr kann sich die Reisemobil- und Caravanbranche in Deutschland wieder über deutlich steigende Zulassungszahlen freuen. Wie der Caravaning Industrie Verband am Mittwoch in Düsseldorf im Vorfeld der weltgrößten Caravan-Messe (30.8. bis 7.9.) berichtete, legten die Neuzulassungen bei Reisemobilen von Januar bis Juli um 4,8 Prozent auf 20 220 Fahrzeuge zu. Im Vorjahreszeitraum hatte das Plus nur 2,6 Prozent betragen. Bei den Caravan-Anhängern stiegen die Neuzulassungen nach einem Minus von 5,6 Prozent im Vorjahreszeitraum in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 1,4 Prozent auf 12 964 Wohnwagen.

Japanische Autozulieferer müssen in China Rekordstrafe zahlen

Peking (dpa) - Japanische Autozulieferer müssen in China wegen verbotener Preisabsprachen die Rekordsumme von 1,24 Milliarden Yuan (151 Millionen Euro) bezahlen. Es ist die höchste Geldbuße, die Chinas Wettbewerbshüter bisher verhängt haben. Von den Anti-Monopol-Ermittlungen der Reform- und Entwicklungskommission (NDRC) in Peking sind auch deutsche Autobauer betroffen. So wird in Kürze eine Strafe gegen Audi erwartet, die einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag erreichen könnte. Nach Medienberichten sind auch bei Daimler Beweise für Preisabsprachen bei Ersatzteilen gefunden worden.

Carlsberg trifft Russland-Schwäche - Heineken setzt mehr Bier ab

Amsterdam/Kopenhagen (dpa) - Die großen Bierbrauer spüren das rückläufige Russland-Geschäft. Den dänischen Carlsberg-Konzern, die Nummer eins am russischen Biermarkt, trifft es hart. Seine Jahresprognose musste der weltweit viertgrößte Bierkonzern (Tuborg, Holsten, Astra) aus Kopenhagen deshalb kassieren. Die niederländische Heineken-Gruppe konnte dagegen die Schwäche seiner Russland-Tochter auch wegen des Bierkonsums zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien mehr als ausgleichen.

Rekordjagd geht weiter: Apple-Aktie markiert neues Allzeithoch

New York/Cupertino (dpa) - Die Apple-Rally an der New Yorker Tech-Börse Nasdaq geht weiter: Nachdem die Aktie am Vorabend mit dem höchsten jemals erzielten Schlusskurs aus dem Handel gegangen war, wurde am Mittwoch rasch ein neues Rekordhoch aufgestellt. Kurz nachdem der Handelstag an der Wall Street eingeläutet war, stieg das Papier auf 100,77 Dollar - so teuer war der Anteilsschein noch nie. Das bisherige Allzeithoch datierte von September 2012. Seit Ende April hat die Apple-Aktie mehr als 30 Prozent zugelegt.

Dax fällt zurück - Geldpolitik im Fokus

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat nach seiner zweitägigen Erholungsphase am Mittwoch wieder Verluste verbucht und diese am Nachmittag etwas ausgeweitet. Händler sagten, vor dem am Abend anstehenden Sitzungsprotokoll der US-Notenbank seien Anleger vorsichtig und nähmen Gewinne mit. Der deutsche Leitindex gab zuletzt um 0,80 Prozent nach auf 9259 Punkte. Der MDax fiel um 0,58 Prozent auf 15 877 Punkte, der TecDax verlor 0,64 Prozent auf 1216 Punkte. Der Kurs des Euro sank. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3284 (Dienstag: 1,3354) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7528 (0,7488) Euro.

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