dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Griechenland-Gespräche geplatzt - Neuer Anlauf am Montag

Brüssel/Berlin (dpa) - Die Rettung vor der Pleite bleibt für Griechenland eine Zitterpartie. Zwölf Stunden dauerte die Marathon-Sitzung in der Nacht zum Mittwoch - doch die Euro-Finanzminister und der Internationale Währungsfonds (IWF) konnten sich in Brüssel nicht auf eine umfassende Vereinbarung für das krisengeschüttelte Land einigen. Am nächsten Montag soll ein neuer Anlauf genommen werden, wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am frühen Morgen sagte. Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras reagierte sichtlich enttäuscht.

Bundesbank und Banken: USA müssen „Basel III“ einführen

Frankfurt/Main (dpa) - Der US-Widerstand gegen die Einführung schärferer Kapitalregeln für Banken („Basel III“) nährt in Deutschland die Sorge vor einer Verzerrung des Wettbewerbs. Die Amerikaner dürften nicht kurz vor dem Starttermin ausscheren, nachdem sie die Vorgaben mit ausgehandelt hätten, forderte Bundesbank- Vorstand Andreas Dombret am Mittwoch in Frankfurt laut Redetext. Jeder Versuch einer Verwässerung werde „zu neuen Spannungen an den Finanzmärkten“ führen. „Es ist unstreitig, dass eine unterschiedliche - auch zeitlich unterschiedliche - Einführung einen großen Wettbewerbsnachteil für die europäischen Banken bedeuten würde“, sagte der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Andreas Schmitz, in Frankfurt.

Experten: Lage am Arbeitsmarkt trübt sich weiter ein

Nürnberg (dpa) - Die Lage am deutschen Arbeitsmarkt hat sich nach Experteneinschätzung im November weiter eingetrübt. Unter dem Eindruck der schwächelnden Konjunktur legten derzeit immer mehr Unternehmer Expansionspläne auf Eis oder zögen sogar einen Jobabbau in Betracht, berichteten Volkswirte deutscher Großbanken am Mittwoch in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Nach Berechnungen der Fachleute stieg daher die Arbeitslosigkeit im November um rund 10 000 auf 2,763 Millionen; dies wären rund 50 000 mehr Jobsucher als vor einem Jahr. Üblich ist im November ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit. Saisonbereinigt hat die Zahl der Erwerbslosen um rund 15 000 zugenommen. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen will die Bundesagentur für Arbeit (BA) am kommenden Donnerstag (29. November) bekanntgeben.

Madrider Zentralbank: Erreichen des Defizitziels in Gefahr

Madrid (dpa) - Die Madrider Zentralbank befürchtet, dass das Euro-Krisenland Spanien in diesem Jahr erneut sein Defizitziel verfehlen könnte. Ein Überschreiten der mit der EU-Kommission vereinbarten Marke von 6,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sei nicht auszuschließen, sagte der Gouverneur der Zentralbank, Luis María Linde, am Mittwoch im Senat (Oberhaus des Parlaments). Ob die Regierung bei der Sanierung des Staatshaushalts das Defizitziel noch erreichen werde, hänge von der Höhe der neu geschaffenen Steuereinnahmen und der Ausgaben für den Schuldendienst ab.

Studie: 3,3 Milliarden Smartphones bis Ende 2018

Berlin (dpa) - Der Welt steht ein Smartphone-Boom bevor, der bisherige Wachstumssprünge weit in den Schatten stellen wird. Bis Ende 2018 werde sich die Zahl der genutzten Smartphones auf 3,3 Milliarden verdreifachen, prognostizierte der weltgrößte Telekom-Ausrüster Ericsson in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. In Westeuropa und Nordamerika dürften dann praktisch alle Mobiltelefone schon Computer-Handys sein - in Afrika, Asien und im Nahen Osten dagegen erst jedes Dritte.

Deutsche Aktien ohne klare Richtung

Frankfurt/Main (dpa) - Nach der Vertagung der Verhandlungen über die Griechenland-Rettung hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch keine klare Richtung eingeschlagen. Nach dem Kursplus von mehr als drei Prozent seit der Vorwoche, stand der Dax zuletzt bei 7184 Punkten um weitere 0,15 Prozent höher. Für den MDax ging es um 0,07 Prozent nach oben auf 11 250 Punkte. Der TecDax sank um 0,09 Prozent auf 810 Punkte. Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,09 Prozent am Vortag auf 1,12 Prozent. Der Kurs des Euro gab leicht nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2805 (Dienstag: 1,2809) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7809 (0,7807) Euro.

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