Digitalgeschäft sichert Wachstumskurs von Axel Springer

Berlin (dpa) - Das Medienhaus Axel Springer („Bild“, „Die Welt“) bleibt trotz eines schwächeren dritten Quartals 2012 auf Wachstumskurs. In den ersten neun Monaten des Jahres legten die Gesamterlöse um knapp vier Prozent auf 2,41 Milliarden Euro zu.

Wachstumstreiber bleibt das Digitalgeschäft, das bereits einen Anteil von 34,6 Prozent am Konzernumsatz hat, wie das Unternehmen am Mittwoch in Berlin mitteilte. Vor allem bei den Werbeerlösen konnte Axel Springer von Januar bis September deutlich um 9,0 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro zulegen. Hier fielen vor allem die digitalen Medien ins Gewicht, die bereits 55,5 Prozent der gesamten Werbeerlöse erwirtschaften. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg in den ersten neun Monaten um 2,9 Prozent auf 459,3 Millionen Euro.

Vorstandschef Mathias Döpfner bestätigte die Prognosen für das laufende Jahr. Demnach soll der Konzernerlös im einstelligen Prozentbereich zulegen. Für das operative Ergebnis wird weiterhin ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert erwartet. Das Unternehmen rechnet damit, dass rückläufige Umsätze im inländischen und im internationalen Printgeschäft durch die digitalen Medien mehr als aufgefangen werden können.

Die Print-Werbeerlöse hätten im dritten Quartal „am unteren Ende unserer Erwartungen gelegen“, sagte Döpfner. Zusammengerechnet legten die Werbeumsätze aus Print und Digital aber in diesem Zeitraum um 3,5 Prozent auf knapp 400 Millionen Euro zu. Der Konzernumsatz ging von Juli bis September um 0,7 Prozent auf 787,3 Millionen Euro zurück, das operative Ergebnis fiel um 4,4 Prozent auf 150,6 Millionen Euro.

Axel Springer setze deswegen weiter auf Effizienzsteigerungen, etwa mit der bereits angekündigten Zusammenlegung der Redaktionen der „Welt“-Gruppe, der „Berliner Morgenpost“ und des „Hamburger Abendblatts“.

Mit Bezahlmodellen für journalistische Angebote will Axel Springer seine Digitalstrategie fortsetzen. Bis Jahresende soll bei der „Welt“ ein kostenpflichtiges Angebot eingeführt werden. Nach dem Vorbild der „New York Times“ soll dabei nur eine gewisse Zahl von Artikel frei verfügbar sein. Ab 2013 wird auch das „Bild“-Portal teilweise kostenpflichtig. Gegen Bezahlung wird es dann auch kurz nach Spielende die aktuellen Videos mit den Höhepunkte der Bundesliga ab der Spielzeit 2013/2014 auf Abruf geben.

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