Die neuen Frauen für die Deutsche Telekom

Auf die beiden Vorstände Claudia Nemat und Marion Schick warten schwierige Aufgaben.

Bonn/ Berlin. Diese Vorstellung macht René Obermann sichtlich Spaß: Der Vorstandschef der Deutschen Telekom präsentierte gestern in der Berliner Konzernrepräsentanz zwei neue „Vorstandsfrauen“ der Öffentlichkeit: Claudia Nemat und Marion Schick.

Dass gleich zwei Frauen in die Führungsetage eines Dax-Unternehmens berufen werden, ist regelrecht spektakulär. Und: Über eine dritte Vorstandskollegin wird bereits heftig spekuliert.

Vor gut einem Jahr hatte Personalchef Peter Sattelberger das Ziel ausgegeben, den Anteil von Frauen in Führungspositionen auf 30 Prozent zu erhöhen. Etwa 13 Prozent waren es zur Zeit der Ankündigung. Rückt nun noch eine weitere Frau in den Vorstand, läge der Frauenanteil auf der obersten Hierarchie-Ebene schon bei gut 40 Prozent.

In keinem anderen Dax-Konzern in Deutschland sitzen zwei, geschweige denn drei Frauen im Vorstand. Allerdings hat es die Telekom nicht geschafft, Leute aus den eigenen Reihen für die Top-Posten zu rekrutieren.

Auf Claudia Nemat wartet eine Herkulesaufgabe: Die 42-Jährige, die verheiratet ist und zwei Kinder hat, erhält ab Oktober das Ressort Europa und damit einen Bereich, der nach dem Verkauf der US-Tochter T-Mobile zu den größten Sorgenkindern zählt. Sie ist bis auf die Geschäftskunden für die gesamten privaten Auslandsgeschäfte der Telekom verantwortlich.

Marion Schick wird als Personalchefin Herrin über weltweit mehr als 200.000 Mitarbeiter sein. Die 52-Jährige hat Erfahrungen in Männerdomänen: Sie wurde als erste Frau in den Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft aufgenommen und war Kultusministerin von Baden-Württemberg. Bei der Telekom braucht Schick ein dickes Fell: Die Arbeitnehmervertreter sind nicht von ihr überzeugt.

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