Der Krankenstand erreicht ein neues Rekordtief

Für die ersten sechs Monate dieses Jahres wurden im Durchschnitt lediglich 3,6 Fehltage registriert.

Berlin. In Deutschland melden sich weiter immer weniger Arbeitnehmer krank. Im ersten Halbjahr fehlten die Beschäftigten nur 3,34 Prozent der Arbeitszeit, wie eine Aufstellung des Gesundheitsministeriums bestätigt. Damit waren deutsche Arbeitnehmer in den ersten sechs Monaten des Jahres im Schnitt nur 3,6 Arbeitstage krank. Mit dem Wert von 2,96 Prozent wurde im zweiten Quartal gar ein Rekordtief erreicht.

In der Tendenz sind die Fehlzeiten bereits seit rund zehn Jahren rückläufig - das wurde auch mit der schlechten Konjunktur und mit der Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes erklärt.

Diese neuen guten Zahlen wundern Arbeitsmarktexperten - denn für gewöhnlich steigt bei guter Konjunktur auch der Krankenstand, weil die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes sinkt.

Neben der noch hohen Arbeitslosigkeit sei vor allem der Strukturwandel für die niedrigen Fehlzeiten verantwortlich, glauben Arbeitsmarktfachleute.

Der Anteil von Beschäftigten bei der Industrie und am Bau mit schwerer körperlicher Arbeit und damit auch höheren Krankenständen geht zurück, und die Beschäftigung im Dienstleistungsbereich und damit gesundheitlich weniger belastenden Berufen steigt.

Die Unternehmen engagieren sich auch mehr für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter, der Fitness-Boom tut sein übriges. Ein weiterer Grund für die abnehmenden Krankenstände könnte sein, dass sich viele Betriebe in den vergangenen Jahren im Zuge der Verjüngung der Belegschaft von Mitarbeitern mit gesundheitlichen Problemen gleich mit getrennt haben - viele Alte wurden in den vergangenen Jahren entlassen.

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