BP beklagt schwieriges Marktumfeld für Raffinerien

Düsseldorf (dpa) - BP-Europa-Chef Michael Schmidt beklagt das schwierige Marktumfeld für Raffinerien.

„Die Nachfrage nach Kraftstoffen ist seit Jahren rückläufig. Dieser Trend wird sich noch fortsetzen. Bis 2030 erwarten wir einen um 30 bis 40 Prozent geringeren Benzinverbrauch in Deutschland“, sagte Schmidt dem „Handelsblatt“ (Donnerstag).

Bisher sei der Überschuss an Benzin in der Regel in die USA exportiert worden. „Das wird zunehmend schwieriger. Heute drängen immer mehr Asiaten und besonders die Inder in den Markt“, sagte der Manager. So sei etwa die größte Raffinerie des indischen Reliance-Konzerns viermal so groß wie die größte deutsche Raffinerie. „Zusammen mit dem Verbrauchsrückgang hat das in Europa das Raffineriesterben beschleunigt. Noch schwieriger wird es werden, wenn die Amerikaner auch Öl aus Schiefergestein fördern und damit unabhängiger von Öl- und Gasimporten werden. Es stehe in Europa noch etwa ein Viertel der Raffineriekapazitäten auf der Kippe“, sagte Schmidt.

Für das eigene Geschäft ist Schmidt dennoch einigermaßen zuversichtlich. „Nach dem letztjährigen kräftigen Rückgang erwarten wir eine Stabilisierung des Ergebnisses. Die Raffineriemargen haben sich erholt, unter anderem wegen der Insolvenz von Petroplus in Ingolstadt.“

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