Boom im Deutschland-Tourismus: Neuer Rekord

Wiesbaden (dpa) - Eitel Sonnenschein herrscht in der deutschen Tourismusindustrie: Im vergangenen Jahr haben Touristen und Geschäftsreisende so häufig in Deutschland übernachtet wie noch nie zuvor.

Mit 407,4 Millionen Übernachtungen präsentierte das Statistische Bundesamt am Freitag den dritten Jahresrekord in Folge. Das waren rund vier Prozent mehr als im Vorjahr, wobei der Zuwachs erneut vor allem von den ausländischen Gästen getrieben wurde. Ihre Übernachtungszahl wuchs um 8 Prozent auf 68,8 Millionen. Inländer übernachteten 338,6 Millionen Mal, was wiederum eine Steigerung um 3 Prozent bedeutet.

Die Gäste schätzten das gute Preis-Leistungs-Verhältnis sowie das moderne Angebot, betonte die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT), die im Ausland um Gäste wirbt. Allein die Zahl der asiatischen Gäste in Deutschland stieg um mehr als zehn Prozent. Auch aus dem krisengeschüttelten Europa sei der Zuspruch immer noch deutlich gestiegen, erklärte DZT-Chefin Petra Hedorfer. „Wenn in Europa gereist wird, dann nach Deutschland.“ Die meisten Gäste kamen erneut aus den Niederlanden, gefolgt von Schweizern und den US-Amerikanern.

Daran änderten auch zuletzt steigende Hotelpreise nichts. Im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen wird etwa die Hauptstadt Berlin immer noch als preiswert empfunden. Mit dem deutlichen Wachstum bleibt Deutschland laut DZT nach Spanien das zweitbeliebteste Reiseland auf dem Kontinent.

Auf Grundlage vorläufiger Zahlen bis November erwarten die Touristik-Experten spektakuläre Zuwachsraten etwa aus den Golfstaaten (+27,7 Prozent), Russland (+26,2) und aus China (+19,4) und Brasilien (+18,5). Die als besonders konsumfreudig bekannten Gäste aus China sind im Länderranking auf Platz 14 gestiegen.

Im laufenden Jahr will die DZT mit Hochkultur punkten, wenn Jubiläumsfeiern für die Brüder Grimm und den Komponisten Richard Wagner anstehen.

Der positive Trend ist keineswegs kurzfristig: Nach den Auswertungen des Bundesamtes steigen die Übernachtungszahlen seit 2004 kontinuierlich an, mit Ausnahme des von der Wirtschaftskrise geprägten Jahres 2009. In der Statistik werden Hotels mit mindestens zehn Betten sowie Campingplätze erfasst.

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