Bahnstreit: Schell und Mehdorn treffen sich zu neuen Muskelspielen

Tarif-Konflikt: Ab kommender Woche verhandeln GDL und Bahn-Vorstand wieder. Die Gräben sind immer noch tief.

<strong>Berlin. Im Tarifkonflikt bei der Bahn wird es diese Woche keine Streiks geben. Die Lokführer-Gewerkschaft und die Bahn stimmten neuen Tarifverhandlungen am kommendem Montag zu. GDL-Chef Manfred Schell kritisierte allerdings das neue Angebot der Bahn als "reine Mogelpackung". Wieder biete die Bahn der GDL keinen eigenständigen Tarifvertrag - die zentrale Forderung der Lokführer. "Auch die Entgelterhöhung von 13 Prozent ist eine Täuschung", monierte Schell. Dennoch wolle sich die GDL auf Verhandlungen einlassen, "weil wir uns nicht nachsagen lassen wollen, dass wir stur sind". Die Bahn hatte den Lokführern in der vergangenen Woche ein neues Angebot gemacht. Nach den Worten von Bahn-Personalvorstand Margret Suckale sieht dieses Einkommensverbesserungen zwischen acht und 13 Prozent vor. Demnach sollen die Lokführer bei gleicher Arbeitszeit zunächst die bereits mit den anderen Bahn-Beschäftigten vereinbarten 4,5 Prozent mehr Lohn erhalten. Zusätzlich solle es eine einprozentige Erhöhung auf allen Stufen der Gehaltsstruktur geben. Weitere 2,5 Prozent erhielten sie durch höhere Zulagen.

Schell nannte diese Erhöhung eine "Täuschung". Der 2,5-prozentige Zuschlag ergebe sich aus Mehrarbeit, die Lokführer bereits leisteten. Bis zu 13 Prozent Lohnerhöhung sollen Lokführer erhalten, die sich zu zwei Stunden Mehrarbeit pro Woche verpflichten - dafür soll es zusätzlich zu den acht Prozent weitere fünf Prozent Lohnerhöhung geben.

Sollte bei der Verhandlung mit dem Bahnvorstand am Montag keine Einigung über einen eigenständigen Tarifvertrag erzielt werden, drohte die GDL erneut mit Streiks. Die Arbeitskämpfe seien dann "unausweichlich", sagte Schell. "Wir können länger streiken, als dies Deutschland lieb sein kann."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort