Bahn: Signale auf Streik

Nach den Pannen im Winter droht den Fahrgästen jetzt ein Ausstand bei den Lokführern.

Frankfurt/Berlin. Die Lokführer haben im Bahnverkehr die Signale auf Streik gestellt. Noch bis zum 16. Februar haben der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, und seine Tarifkommission den Bahnunternehmen eine letzte Frist bis zum Beginn von Warnstreiks gesetzt. Bestreikt würden die Deutsche Bahn AG genauso wie ihre privaten Konkurrenten oder die S-Bahn in der Hauptstadt Berlin.

Mit dem Streikbeschluss will die GDL Druck in einem komplizierten Konflikt aufbauen. Seit Monaten ringen Weselskys Truppen an drei Fronten für ihr großes Ziel mit dem sperrigen Kürzel BuRa-LfTV: einen übergreifenden Bundes-Rahmen-Lokomotivführertarifvertrag für alle 26 000 Lokführer der Republik. Davon arbeiten 20 000 bei der Deutschen Bahn (DB), daneben verhandelt die GDL mit sechs großen Privatbahnen und sechs großen privaten Güterbahnen — bisher ohne Durchbruch.

Neben mehr Geld und einer Angleichung der Tarifstandards in der Branche geht es der GDL auch um einen besseren Schutz vor Jobverlust bei Gesundheitsproblemen oder wenn der Betreiber einer Strecke wechselt. Was die Konkurrenz-Gewerkschaft für die anderen Eisenbahner ausgehandelt hat, interessiert die Lokführer wenig.

Nicht zufällig rief Weselsky nun die Erinnerung an die Tarifschlacht bei der Bahn wach, mit der sich die GDL 2007/2008 ein sattes Lohnplus erkämpft hatte. Unter seinem Vorgänger Manfred Schell trotzte die kleinste Gewerkschaft der DB auch einen eigenen Lokführer-Tarifvertrag ab.

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