Aussteller mit Hannover Messe 2012 zufrieden

Hannover (dpa) - Die deutsche Industrie sieht sich nach der Hannover Messe in ihren positiven Geschäftserwartungen bestärkt. Die Unternehmen nähmen von der weltgrößten Industrieschau viele gute Eindrücke, Ideen und neue Kontakte mit.

Das sagte der Leiter des Ausstellungsbeirates, Dietmar Harting, am letzten Tag der Messe in Hannover. „Mit diesem Schwung sehen sie dem Nachmessegeschäft optimistisch entgegen.“

84 Prozent der Aussteller bewerteten in einer Umfrage ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als positiv bis sehr positiv. Zuversichtlich äußerten sich auch die Verbände der Schlüsselbranchen Maschinenbau und Elektroindustrie. Die Messe habe für einen deutlichen Schub nach vorne gesorgt, hieß es. Rund 5000 Aussteller aus 69 Ländern hatten seit Montag in den Messehallen ihre Neuheiten gezeigt, Kontakte geknüpft und Geschäfte angebahnt.

Rund 195 000 Besucher seien in den fünf Tagen auf das Messegelände gekommen, damit sei das Niveau des Boomjahres 2008 vor Beginn der Wirtschaftskrise wieder erreicht worden, berichtete Messechef Wolfram von Fritsch bei der Abschluss-Pressekonferenz. Die Schwerpunktthemen - umweltfreundliche Produktionsverfahren, Energieeffizienz und erneuerbare Energien - seien auf viel Interesse gestoßen.

„Grüne Technologien sind weltweit Geschäftsmodell und Wachstumstreiber“, sagte von Fritsch. Die Industrie habe hier marktreife Lösungen präsentiert und sie habe auch die Energiewende nach dem Atomausstieg als große Chance erkannt.

Für viel Aufmerksamkeit sorgte in diesem Jahr das Partnerland China, das mit 500 Unternehmen nach Hannover gekommen war. China habe sich nicht nur als Absatzmarkt sondern als „Technologiepartner auf Augenhöhe“ gezeigt, hieß es. Der Leiter der chinesischen Delegation, Gu Chao, sagte, die Unternehmen hofften darauf, die Kooperationen auszubauen.

Die andauernde Umstrukturierung der chinesischen Wirtschaft biete einen großen Markt für europäische Firmen, sagte Gu. Dabei würden umwelt- und energieschonende Verfahren in dem Riesenreich dringend benötigt. Das Markenzeichen „Made in China“ habe noch einen langen Weg vor sich. Dabei könnten die Chinesen von Deutschland lernen.

Die deutsche Industrie sieht im Reich der Mitte hervorragende Geschäftschancen. Allerdings mahnte sie auch einen erleichterten Marktzugang und besseren Schutz ihrer Erfindungen und Technologien an. Gu räumte ein, dass es auf diesem Feld Defizite gebe, aber die Situation habe sich schon verbessert. Die Bedeutung dieses Themas werde immer mehr erkannt, „dass Eigentum geschützt werden muss, auch um das eigene geistige Eigentum zu schützen.“ Das sei „kulturelles Lernen“.

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