Alcoa profitiert von hoher Alu-Nachfrage

New York (dpa) - Eine Rekord-Nachfrage nach Aluminium hat dem US-Konzern Alcoa die Kasse gefüllt: Im zweiten Geschäftsquartal, das von April bis Juni lief, setzte das vom Deutschen Klaus Kleinfeld geführte Unternehmen 6,6 Milliarden Dollar um (4,7 Mrd Euro) - das waren 27 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Der Gewinn verdoppelte sich sogar auf unterm Strich 322 Millionen Dollar. „Zwar verläuft die wirtschaftliche Erholung ungleichmäßig“, sagte Kleinfeld am Montag (Ortszeit) in New York, „doch der Ausblick für Alcoa und für Aluminium bleibt insgesamt positiv.“ Die Nachfrage nach dem Metall steige anhaltend, versicherte der frühere Siemens-Chef. Er rechnet im Gesamtjahr weiterhin mit einer Nachfrage, die um 12 Prozent über dem Vorjahr liegt.

Die Börsianer wussten nicht so recht, ob sie sich über die Botschaft freuen sollten. Zuerst lag die Aktie nachbörslich leicht im Plus und drehte dann ins Minus. Denn höhere Energie- und Materialkosten knabberten gleichzeitig am Alcoa-Gewinn. Zur Herstellung von Alu wird viel Strom benötigt. Zudem litt der US-Konzern nach eigenen Angaben unter dem schwächeren Dollar.

Alcoa läutet traditionell die US-Berichtssaison ein, in der die Konzerne ihre Geschäftszahlen vorlegen. Börsianer schauen bei Alcoa auch noch aus einem anderen Grund besonders genau hin: Die Zahlen gelten wegen der breiten Verwendung von Aluminium als eine Art Indikator für die gesamte Wirtschaft. Die Autoindustrie setzt das leichte Metall etwa für Motorblöcke ein, die Flugzeughersteller bauen daraus Rumpf und Tragflächen.

Zu den Alcoa-Kunden gehört unter anderem Airbus. Der europäische Flugzeugbauer hatte erst Ende Juni einen Großeinkauf getätigt: Für 1 Milliarde Dollar liefert Alcoa nun mehrere Jahre lang Aluminiumbleche an den Boeing-Rivalen. In der Wirtschaftskrise war die Nachfrage nach dem vielseitig verwendbaren Alu deutlich zurückgegangen und Alcoa hatte wiederholt rote Zahlen geschrieben.

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