ACS umwirbt neuen Hochtief-Großaktionär Katar

Hamburg (dpa) - Der spanische Hochtief-Großaktionär ACS umwirbt den neuen Anteilseigner Katar. „Wir sehen in Katar Holding einen guten Partner, den wir willkommen heißen“, sagte ACS-Vorstandsmitglied Angel Garcia Altozano der „Financial Times Deutschland“ (Freitag).

Das Emirat hatte jüngst seinen Einstieg beim Essener Baukonzern mit rund 9,1 Prozent über eine Kapitalerhöhung bekanntgegeben und dies mit Infrastrukturprojekten für Hochtief in der Region verbunden. Für die Spanier wird es dadurch voraussichtlich teurer, wie geplant die Mehrheit an Hochtief zu übernehmen.

ACS, das bislang knapp 30 Prozent der Hochtief-Anteile hält, hatte dazu kürzlich ein Übernahmeangebot vorgelegt. An diesem Plan will der Konzern festhalten: Der Einstieg von Katar Holding verändere nichts an der ACS-Strategie, wurde Altozano zitiert. Indirekt kritisierte er das Hochtief-Management für die Entscheidung, Katar als Investor zu werben: Man halte diesen Schritt für „absolut unnötig,“ sagte Altozano. Er fügte hinzu: „Der Fakt, dass alle Hochtief-Aktionäre während des laufenden Übernahmeangebots verwässert werden, ist eine klare Fehlstrukturierung.“

In noch schärferer Form hatte am Donnerstag der bislang zweitgrößte Hochtief-Aktionär Southeastern Asset Management die Kapitalerhöhung kritisiert. Er forderte in einem Brief an Hochtief- Aufsichtsratschef Detlev Bremkamp, der dpa vorliegt, den Rücktritt aller Mitglieder des Aufsichtsrats sowie der Vorstände, die bei Hochtief an der Entscheidung über die Kapitalerhöhung mitgewirkt haben. Zur Begründung heißt es, Katar zahle einen viel zu niedrigen Preis für den Einstieg bei Hochtief: Katar solle mit 57,114 Euro pro Hochtief-Aktie einen Preis zahlen, der deutlich unter dem tatsächlichen Wert des Papiers liege, kritisierte der US-Fonds.

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