Düsseldorf 55. Caravan-Messe soll die größte aller Zeiten werden

Die Messe Caravan Salon in Düsseldorf feiert ihr Jubiläum. Der Branche um Wohnwagen und -mobile geht es außerordentlich gut.

Zum 55-jährigen Jubiläum stehen die historischen Fahrzeuge im Fokus der Messe.

Zum 55-jährigen Jubiläum stehen die historischen Fahrzeuge im Fokus der Messe.

Foto: Constanze Tillmann

Düsseldorf. Die 55. Auflage der Messe Caravan Salon beansprucht alle zwölf Hallen der Düsseldorfer Messe für sich, das ist für sie Rekord. Gleichzeitig spiegelt dieses Wachstum aber auch den Trend wider, der sich aus den Umsatzzahlen der letzten Jahre ablesen lässt: der Branche geht es ausgesprochen gut.

Auf 210 000 Quadratmetern in den Messehallen und auf dem Freigelände stellen vom 27. August bis zum 4. September 590 Aussteller aus. Stefan Koschke, Direktor der Caravan-Messe, sagte gestern bei einem Pressetermin: „Wir erwarten, dieses Jahr zum ersten Mal die 200 000-Besucher-Marke zu knacken.“ Sorgen um eine etwaige Konkurrenz mit dem 70. NRW-Geburtstag, der am Eröffnungswochenende in Düsseldorf gefeiert wird, mache man sich nicht. Vielmehr gehe man von für beide Seiten glücklichen Symbioseeffekten aus.

Die Messe habe europaweit eine besondere Bedeutung als Neuheitenschau für die Hersteller, so Koschke, schließlich ist sie die größte Messe ihrer Art in Europa. Und dieses Jahr eben noch ein bisschen größer. Für Neulinge auf dem Gebiet Urlaub mit dem Caravan oder Wohnmobil wird es eine eigene Starter-Welt zwischen den Hallen 16 und 10 und auf dem Freigelände davor geben. Strand-, Berg- und urbane Landschaften sollen die Vielfältigkeit der Reiseform abbilden. Im Bereich des Eingangs Nord und der Halle 7 liegt der Schwerpunkt auf dem Blick in die Vergangenheit, bewohnbare Oldtimer lassen sich hier bestaunen.

Als die Caravan Salon nach 22 Jahren in Essen größentechnisch an ihre Grenzen stieß, wagte man 1994 den Sprung nach Düsseldorf. „Zum Vergleich: Bei der ersten Messe 1962 in Essen hatten wir 34 000 Besucher und 61 Aussteller auf 15 000 Quadratmetern“, sagt Sternberg.

Das 50-jährige Jubiläum war quasi ausgefallen. Grund dafür waren die von Wirtschafts- und Finanzkrise in Mitleidenschaft gezogenen Umsätze der Wohnwagen- und Wohnmobilhersteller. In den letzten fünf Jahren habe sich viel getan, „die Branche erlebt einen beispiellosen Boom“, so Hans-Karl Sternberg, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbands (CIVD).

Das Reisen mit einem Caravan, also einem Anhänger, oder einem Wohnmobil, werde für die Urlauber immer attraktiver. Der Verband erwartet für das laufende Jahr 33 000 Neuzulassungen der Urlaubsgefährte, das wäre ein Zuwachs von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Verkauf des Wohnanhängers, der zuletzt etwas aus der Mode geraten war, wurde im letzten Jahr um 10 Prozent gesteigert.

Sternberg sieht diese positive Entwicklung im Wesen des Caravanings begründet: „Viele Urlauber entdecken jetzt den individuellen Charakter dieser Urlaubsform.“ Etwa die Freiheit, die Unabhängigkeit von Hotels und deren Essens- und Hygienestandards, die Geborgenheit im Freundes- und Familienkreis und den abenteuerlichen Aspekt des Herumreisens, bei dem man auch immer Gleichgesinnte kennenlerne. Etwa 25 bis 30 Prozent der Gesellschaft hätten grundsätzlich eine Affinität zu dieser Reiseform. Billig ist dieser Urlaub aber nur bedingt, für die Anschaffung eines neuen Anhängers sind mindestens 12 000 Euro aufzuwenden, Wohnmobile kosten im Schnitt 65 000 Euro. Vermietungen seien deshalb eine gern gewählte Alternative.

In die Caravan Salon integriert ist vom 2. bis zum 4. September auch die Wander- und Trekkingmesse Tour Natur in Halle 6. In Kooperation mit der Akademie Mode und Design in Düsseldorf werden drei mal täglich Kreationen der Studenten zum Thema Wandermode gezeigt, auf einem Testparcours können Fahrräder und E-Bikes ausprobiert werden.

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