Zeitung: Gaddafi wollte noch Israel-Karte zücken

Kairo (dpa) - Unter dem Druck der Nato-Luftangriffe wollte sich der frühere libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi einem Bericht zufolge noch mit Hilfe Israels aus der Affäre ziehen.

Gaddafi habe Frieden und die Befreiung des von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Soldaten Gilad Schalit versprochen, wenn Israel die Nato zu einem Ende der Luftangriffe bewege. So zitierte die arabische Tageszeitung „Shark al-Awsat“ am Freitag den israelischen Regierungspolitiker Ajub Kara, Vizeminister für die Entwicklung der Wüste Negev.

Gaddafis Sohn Saif al-Islam habe einem Unterhändler erklärt, das libysche Regime habe gute Beziehungen zur Hamas-Führung und könne diese überzeugen, Schalit freizulassen, sagte Kara der Zeitung. Der Gaddafi-Sohn habe sich bereiterklärt, zusammen mit Schalit die Knesset zu besuchen. Israel habe ein schriftliches Dokument über diesen Vorschlag verlangt, dann aber die Kontakte abgebrochen, weil sich die Lage in Libyen weiter verschlechtert habe. Auf die Frage, ob die israelische Regierung den Aufenthaltsort Gaddafis kenne, wollte Kara der Zeitung zufolge nicht eingehen.

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