Zeichner Westergaard: Anschlag macht mich wütend

Berlin (dpa) - Der dänische Zeichner Kurt Westergaard (79) hat sich schockiert über den Anschlag auf eine Konferenz für Meinungsfreiheit in Kopenhagen gezeigt. „Das ist ja ganz furchtbar“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

„Vielleicht konnte man es erwarten nach dem, was in Paris geschah, aber es ist doch ganz nah. Mein erstes Gefühl war: Ich wurde ganz wütend.“

Die Mohammed-Karikaturen, die Westergaard für die Zeitung „Jyllands-Posten“ zeichnete, lösten 2005 gewaltsame Proteste in der islamischen Welt aus. Mehrfach waren Westergaard und die Zeitung in den Jahren darauf Ziel von Anschlägen.

Er fühle sich seit dem Anschlag auf das Pariser Satiremagazin „Charlie Hebdo“ mehr bedroht, sagte der 79-Jährige. „Und so ist es auch, glaube ich, mit all meinen Kollegen.“ Bedroht zu werden, sei ein absurder Gedanke. „Journalisten, Zeichner und Karikaturisten arbeiten natürlich weiter“, sagte Westergaard. „Man kann sie nicht verhindern, aber man kann ihnen natürlich drohen, und das macht auch einen sehr tiefen Eindruck.“

Den schwedischen Mohammed-Karikaturisten Lars Vilks, dem die Schüsse in Kopenhagen offensichtlich galten, habe er mehrmals getroffen. „Er ist ein sehr scharfer Karikaturist, und man kann ihn auch nicht stoppen“, sagte Westergaard.

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