„Xaver“ wütet in Europa - Tote, Stromausfälle und Evakuierungen

Berlin (dpa) - Zwei Tote in Großbritannien, viele Evakuierungen in Belgien und Zehntausende Haushalte in Schottland ohne Strom: Das Orkantief „Xaver“ hat im Norden Europas mit zerstörerischer Kraft gewütet und das öffentliche Leben teilweise lahmgelegt.

In Schottland starb ein Fahrer eines Lastwagens, als dieser umkippte. In der Grafschaft Nottinghamshire in der Mitte Englands tötete ein umstürzender Baum einen Mann in einem Park.

Am Nachmittag waren in Schottland 100 000 Häuser ohne Strom, am Abend waren es noch rund 60 000. In England rieten die Behörden Tausenden Menschen in Küstenregionen in Norfolk, Suffolk and Essex, ihre Häuser zu verlassen.

Auch in Belgien wurden knapp 2100 Menschen in der belgischen Küstengemeinde Bredene vorsorglich in Sicherheit gebracht. Sie leben in der Nähe des Kanals zwischen Ostende und Brügge und seien deshalb besonders von den Fluten gefährdet, berichtete die Nachrichtenagentur Belga.

In den Niederlanden kam der Zugverkehr teilweise zum Erliegen. Auf anderen Strecken gab es Verspätungen, unter anderem auf Strecken des Hochgeschwindigkeitszugs Thalys, der Amsterdam mit Brüssel und Paris verbindet. Im Rotterdamer Hafen wurde der Containerumschlag vorläufig eingestellt. Der Sturm traf vor allem den Norden des Landes.

Auch die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad um das ehemalige Königsberg bereitete sich auf das Unwetter vor. So wurde dort der Schulunterricht für diesen Freitag aus Sicherheitsgründen abgesagt. „Die Windgeschwindigkeit kann 30 Meter pro Sekunde erreichen - das ist ein gefährlicher Orkan“, sagte ein Behördensprecher der Agentur Itar-Tass. Die westlichste Region Russlands erließ eine Sturmwarnung. Die baltische Flotte des Riesenreichs war in Alarmbereitschaft.

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