Wichtige Gruppen und Männer in Mali

Berlin (dpa) - Die Lage im westafrikanischen Mali ist weiterhin unsicher. Folgende Gruppen und Männer spielen oder spielten eine Rolle:

DIONCOUNDA TRAORÉ: Der ehemalige Parlamentspräsident ist seit April 2012 Übergangspräsident in Mali. Nach dem Rücktritt Diarras bestimmte er DJANGO SISSOKO zum neuen Premierminister. Der besetzte mehrere Posten in seiner Regierung mit Männern, die den Putschisten nahestehen.

AMADOU TOUMANI TOURÉ: Bis März 2012 war er gewählter Präsident des Landes. Dann verübten meuternde Soldaten einen Staatsstreich gegen seine Regierung und stürzten ihn. Im April trat er offiziell zurück.

CHEIKH MODIBO DIARRA: Der Astrophysiker ist erst 2011 in die Politik gegangen. Mitte April 2012 wurde er zum Ministerpräsidenten der Übergangsregierung ernannt - bis ihn das Militär Mitte Dezember 2012 zum Rücktritt zwang.

AMADOU SANOGO: Der Hauptmann führte den Putsch gegen Touré im März 2012 an und einigte sich mit der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas, die Macht wieder in die Hände einer zivilen Regierung zu legen. Auch beim Sturz Diarras soll er die Hände im Spiel gehabt haben.

MNLA: Die „Nationale Bewegung für die Befreiung des Azawad“ ist eine Tuareg-Gruppe. Sie kämpft seit Jahren für Autonomie im Norden des Landes und einen eigenständigen Staat Azawad in der Region. Die Gruppe hat das Gebiet gemeinsam mit islamistischen Kämpfern erobert.

ANSAR DINE: Die islamistische Tuareg-Gruppe kämpfte gemeinsam mit den Tuareg-Rebellen der MNLA. Die „Unterstützer des Glaubens“ kontrollieren gemeinsam mit anderen Islamisten mittlerweile alle wichtigen Städte im Norden. Nach Schätzungen verfügt die Gruppe über rund 1000 Kämpfer.

AL-KAIDA IM ISLAMISCHEN MAGHREB (AQM): Die Terrororganisation hat etwa 450 Kämpfer in Mali, nach Einschätzung aus Sicherheitskreisen hat sie von der MNLA die Rolle als Wortführer in Nordmali übernommen. Das Gebiet gilt schon lange als Rückzugsort der AQM.

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