Hintergrund Wenn Deutsche im Ausland verschleppt werden

Manila (dpa) - Algerien, Kolumbien, Philippinen - oft gingen Entführungen deutscher Touristen in ausländischen Krisengebieten glimpflich aus. Mitunter endeten sie jedoch tödlich. Ein Rückblick:

PHILIPPINEN, April 2014: Die Terrorgruppe Abu Sayyaf entführt ein deutsches Seglerpaar. Die Kidnapper fordern vier Millionen Euro. Ein halbes Jahr später kommen die Geiseln frei.

KOLUMBIEN, November 2012: Rebellen der „Nationalen Befreiungsarmee“ (ELN) kidnappen zwei deutsche Rentner. Sie waren im Geländewagen durch Lateinamerika gereist. Vier Monate später sind sie wieder frei.

ÄTHIOPIEN, Januar 2012: Beim Überfall auf eine internationale Reisegruppe im Nordosten des Landes kommen fünf Touristen ums Leben, darunter zwei Deutsche. Zwei weitere Deutsche werden entführt und im März wieder freigelassen.

MALI, November 2011: Unbekannte erschießen einen deutschen Touristen. Drei weitere Urlauber werden in einem Lastwagen gekidnappt. Der Deutsche hatte sich geweigert einzusteigen.

ÄGYPTEN, September 2008: 19 Teilnehmer einer Wüstensafari, darunter fünf Deutsche, werden über den Sudan und Libyen in den Tschad verschleppt. Zehn Tage später sind alle Geiseln frei.

TÜRKEI, Juli 2008: Am Berg Ararat entführt die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK drei deutsche Bergsteiger. Knapp zwei Wochen später werden sie freigelassen.

SOMALIA, Juni 2008: Piraten überfallen das Segelboot eines deutschen Paares und verschleppen die beiden Urlauber. Im August bestätigt das Auswärtige Amt ihre Freilassung. Im November 2016 fällt dasselbe Paar auf den Philippinen in die Hände der Terrorgruppe Abu Sayyaf. Die Frau wird ermordet, ein Video soll nun die Enthauptung ihres Lebensgefährten zeigen.

ALGERIEN, Frühjahr 2003: Islamisten verschleppen 32 Touristen, darunter 16 Deutsche. Eine Deutsche stirbt beim Gewaltmarsch durch die Sahara. Im August endet das Drama für die letzten Geiseln.

INDIEN, Juli 2000: Ein Rucksacktourist aus Hessen wird in der nordindischen Himalaya-Region Ladakh verschleppt und erschossen. Der Mann musste vermutlich sterben, weil er Zeuge eines Mordes geworden war. Laut Polizei geht die Tat auf das Konto der Separatistengruppe .

MALAYSIA, April 2000: Auf der Insel Sipadan überfallen muslimische Rebellen 21 Touristen, darunter eine Familie aus Göttingen, und verschleppen sie auf die Philippinen. Der Sohn der Familie kommt im September als letzter frei.

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