Kubowitsch: „Wenn wir nach den Quellen für diese Faszination suchen, müssen wir weit in die Menschheitsgeschichte zurückblicken. Die Freude daran, Neues zu erkunden und Grenzen zu überschreiten, gehört zu unserem genetischen Grundprogramm als Mensch. Andere Erdteile entdecken, neue Reviere erkunden, andere Lebensformen ausprobieren - das ist ein menschliches Grundbedürfnis.

Dinge, die uns interessieren, werden besonders wichtig, wenn der normale Alltag verunsichernd oder sogar bedrohlich wird wie etwa in der Eurokrise. Wie entstand das Universum? Gibt es Leben auf einem anderen Planeten? Dies sind Fragen, die Menschen in Zeiten der Finanzkrise umso mehr faszinieren. Im Hinblick auf die Olympischen Spiele kann man das Ganze aber auch sportlich sehen: Für Viele ist die Weltraumforschung auch ein Bedürfnis nach "schneller, höher, weiter".“

Warum sind manche Menschen davon begeistert, andere nicht?

Kubowitsch: „Menschen unterscheiden sich darin, wovon sie sich faszinieren lassen und wovon nicht. Das sind bei den Einen komplexe, wissenschaftliche Themen. Andere genießen es, sich in der Natur aufzuhalten und diese bewusst zu erleben. Wie bei allen Vorlieben gibt es auch da eine große Vielfalt.“

Gibt es Themen, die uns in ähnlicher Weise anziehen?

Kubowitsch: „Das menschliche Gehirn ist ein weiteres attraktives Thema. Wie funktioniert es überhaupt? Wie denken und fühlen wir? Wie entsteht menschliches Bewusstsein? Die Reise ins Innere ist für viele Menschen in gleicher Weise faszinierend. Eine besondere Attraktivität geht auch vom Meer aus. Viele Menschen sind von Legenden wie denen um die „Titanic“ oder um die versunkene Stadt Atlantis begeistert. In das Unbekannte vorzudringen, ist für viele Menschen daher ähnlich faszinierend.“