Hintergrund Warum Aleppo im syrischen Bürgerkrieg so wichtig ist

Aleppo (dpa) - Fällt Aleppo, könnte das ein Wendepunkt im syrischen Bürgerkrieg sein. Sechs Gründe, warum die Stadt so wichtig ist.

Aleppo hat sich zum SYMBOL für den verheerenden Konflikt entwickelt. Geteilt zwischen Regime und Rebellengruppen ist es als das wohl wichtigste Schlachtfeld in Syrien von beiden Seiten brutal umkämpft. Wer hier siegt, hat auch einen immensen psychologischen Vorteil.

Aleppo ist die LETZTE GROSSSTADT, in der Aufständische noch größere Gebiete kontrollieren. Damaskus und Homs sind fest in der Hand der Truppen von Syriens Präsident Baschar al-Assad. Den Rebellen blieben ohne die ehemals größte Stadt des Landes nur noch einige eher ländliche Gebiete wie die Provinz Idlib.

Nicht zu unterschätzen ist der MILITÄRISCHE SPIELRAUM, den die syrische Armee bei einer Eroberung gewinnen würde. Die Schlacht um die ehemalige Handelsmetropole bindet viele Kräfte. Diese könnten sich dann auf andere Rebellengebiete des Landes konzentrieren und das Ende des Bürgerkrieges erzwingen.

Nicht zuletzt lässt sich an der Entwicklung in der nordsyrischen Stadt der EINFLUSS RUSSLANDS seit seinem Kriegseintritt vor mehr als einem Jahr sowie der des Irans ablesen. Ohne diese beiden Verbündeten wäre das geschwächte Regime nicht in der Lage gewesen, die Rebellen so in Schach zu halten.

An Aleppo zeigt sich die Schwäche und die VERFEHLTE POLITIK DES WESTENS, allen voran der USA und seiner Verbündeten. Sie ließen ein Machtvakuum im Bürgerkrieg entstehen, in das Moskau zugunsten der syrischen Regierung vorstieß - und gucken nun ohnmächtig zu.

Die Eroberung Aleppos würde dem Regime eine STARKE VERHANDLUNGSBASIS für künftige Friedensgespräche geben - wenn Assad diese angesichts seines Siegeszuges überhaupt für nötig halten sollte.

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