VDB: Neuer Biosprit macht Benzin nicht teurer

Berlin (dpa) - Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) erwartet durch den neuen Biosprit E10 keine zusätzlichen Preiserhöhungen für Autofahrer. „Schließlich ist Ethanol nicht wesentlich teuerer als Benzin“, sagte VDB-Präsident Claus Sauter.

„Außerdem hat die Mineralölindustrie selbst ein Interesse daran, E10 zu verkaufen, denn sie ist gesetzlich verpflichtet, Biokraftstoffe in den Markt zu bringen.“ Ab 1. Januar können Autofahrer - falls verfügbar - Sprit mit einer zehnprozentigen Beimischung von Ethanol tanken. Allerdings gibt es aus der Mineralölwirtschaft auch Signale, dass die Autofahrer mit Preiserhöhungen rechnen müssen, möglicherweise beim „alten“ Super-Benzin.

90 Prozent aller Fahrzeuge können E10 tanken. Der neue Super-Sprit soll einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Für alte Autos, deren Motoren den höheren Biosprit-Anteil nicht vertragen, muss bis 2013 weiterhin auch Treibstoff mit einem Ethanol-Anteil von fünf Prozent angeboten werden.

Sauter betonte, die Regelung reiche nicht, um das Ziel eines zehnprozentigen Biosprit-Anteils bis 2020 zu erreichen. „Denn sie sieht für die kommenden Jahre einen praktisch gleichbleibenden Anteil von Biokraftstoffen vor, der ab 2017 sprunghaft ausgebaut werden müsste, um das Zehn-Prozent-Ziel im Jahr 2020 zu erreichen.“

Sauter wies die Kritik zurück, dass Biokraftstoff nicht sinnvoll sei, da er eine Konkurrenz für die Nahrungsmittel-Produktion sei. Nach einer aktuellen Berechnung der Weltbank würden nur 1,5 Prozent der Ackerflächen weltweit für die Herstellung von Biokraftstoffen genutzt. „In Europa werden nur zwei Prozent der Getreideernte für Ethanol eingesetzt“, betonte Sauter.

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