Unions-Frauen fordern mehr Rente für Mütter

Berlin (dpa) - Frauen von CDU und CSU pochen auf Verbesserungen der Rente von Müttern, die vor 1992 ihre Kinder bekommen haben. Die Vorsitzende der Frauen-Union in der CDU, Maria Böhmer, forderte die schwarz-gelbe Bundesregierung auf, noch in dieser Legislaturperiode einen Gesetzentwurf dazu vorzulegen.

Der Koalitionsausschuss hatte lediglich einen Prüfauftrag erteilt, wie Erziehungszeiten der Mütter bei der Rente besser anerkannt werden können. Bisher bekommen Mütter vor 1992 einen Rentenpunkt - danach gibt es drei Punkte. „Ich finde das eine schreiende Ungerechtigkeit in der Rente für die Frauen, gerade für die älteren Frauen“, sagte die Vorsitzende der Frauen-Union der CSU, Angelika Niebler.

Böhmer schlug vor, jene Frauen besserzustellen, die vor 1992 mehrere Kindern geboren haben - darauf bezieht sich auch der Prüfauftrag. „Wir sollten an Mütter denken, die mehrere Kinder groß gezogen haben, weil dort auch die zeitliche Inanspruchnahme stärker war und viele dann in der Tat auch aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind und kürzere Beitragszeiten haben“, sagte Böhmer.

Für den CDU-Parteitag Anfang Dezember will die Frauen-Union einen entsprechenden Antrag einbringen. „Es kann nicht sein, dass wir Frauen gerade an dieser Stelle immer wieder vertrösten“, sagte Böhmer. „Spätestens 2014 muss die Umsetzung gegeben sein.“ Gleichwohl sehe sie, dass man bei der Finanzierung an Grenzen stoße. „Wir müssen dort handeln, wo der Handlungsbedarf am größten ist.“

Bei einer Gleichstellung mit drei Rentenpunkten für alle Mütter kämen auf den Bundeshaushalt nach internen Schätzungen der Union Kosten von mehr als zehn Milliarden Euro im Jahr zu.

Niebler schlug vor, für die Frauen nur einen statt der bisher geforderten zwei Rentenpunkte mehr anzurechnen. „Das würde ich für gerechter halten als andere Differenzierungen.“ Sie warnte davor, die Frage mit dem Prüfauftrag nach hinten zu verschieben. „Das darf keine Beerdigung dritter Klasse werden.“

Die Frauen, die durch ihre unterschiedlichen Lebensbiografien stark benachteiligt seien, seien immer die Verlierer. „Insbesondere die Frauen, deren Kinder heute 20 Jahre oder älter sind“, sagte sie.

Einige der kritischen Unionsfrauen hatten auch gegen das Betreuungsgeld Bedenken angemeldet. Lange hieß es, dass sie für ihr Ja zum Betreuungsgeld am Freitag im Bundestag Zugeständnisse bei den Renten bekämen.

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