SPD: Beteiligung von Kleinsparern ist Fehlentscheidung

Berlin (dpa) - Die SPD hat das Rettungs-Paket für Zypern scharf kritisiert. Die Beteiligung auch der Sparer mit Guthaben unter 100 000 Euro auf Konten einer zyprischen Bank sei eine Fehlentscheidung, die langfristig wahrscheinlich viel Geld kosten werde.

Das sagte der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, am Montag in Berlin. Mit der Entscheidung werde das Vertrauen in der gesamten Euro-Zone untergraben: „Was stellt sich wohl der Einleger in Portugal und Spanien vor?“ Schneider forderte, Guthaben unter 100 000 Euro frei zu stellen und das nötige Geld bei höheren Einlagen zu holen.

Um Kredite der Euro-Länder für das von der Pleite bedrohte Zypern von 17 Milliarden auf zehn Milliarden Euro zu drücken, sollen jetzt alle Einleger zahlen, die ein Sparkonto auf einer zyprischen Bank haben. Kleinsparer mit Guthaben unter 100 000 Euro sollen einmalig 6,75 Prozent zahlen, Inhaber großer Sparvermögen eine Sonderabgabe von 9,9 Prozent. Eigentlich sind in der EU Guthaben bis zu 100 000 Euro durch die europäische Einlagensicherung geschützt. Allerdings will Zypern nach Informationen des „Wall Street Journal“ mit einem neuen Modell Kleinsparer entlasten und große Vermögen stärker zur Kasse bitten. Demnach solle die Abgabe auf Guthaben von bis zu 100 000 Euro von 6,75 auf 3 Prozent reduziert werden.

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