Stärke von 7,1 Fast 150 Tote bei schwerem Erdbeben in Mexiko

Mexiko-Stadt (dpa) - Gebäude stürzen ein, Menschen werden unter Trümmern verschüttet, die Millionenmetropole Mexiko-Stadt ist paralysiert: Bei einem heftigen Erdbeben der Stärke 7,1 sind in Mexiko mindestens 149 Menschen ums Leben gekommen.

Stärke von 7,1: Fast 150 Tote bei schwerem Erdbeben in Mexiko
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Davon seien 55 im Bundesstaat Morelos, 49 in Mexiko-Stadt, 32 in Puebla, zehn im Bundesstaat México und drei in Guerrero zu beklagen gewesen, teilte der Leiter des Zivilschutzes, Luis Felipe Puente, am Dienstag mit.

Stärke von 7,1: Fast 150 Tote bei schwerem Erdbeben in Mexiko
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Die Zahl der Toten könnte allerdings noch weiter steigen. Da gerade in der Hauptstadt viele Gebäude eingestürzt sind, wurde mit weiteren Opfern gerechnet. Nach Angaben des Seismologischen Instituts lag das Zentrum bei Axochiapan, rund 130 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Mexiko-Stadt, die eine der größten Metropolen der Welt ist.

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Ausgerechnet am Jahrestag des verheerenden Erdbebens von 1985 bebte erneut die Erde in Mexiko-Stadt. Vor 32 Jahren kamen rund 10 000 Menschen ums Leben. Rund zwei Stunden vor dem heftigen Erdstoß am Dienstag hatten viele Behörden, Unternehmen und Schulen sich noch an der alljährigen Erdbebenübung beteiligt.

Stärke von 7,1: Fast 150 Tote bei schwerem Erdbeben in Mexiko
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Allein in Mexiko-Stadt stürzten 38 Gebäude ein. Der Flughafen wurde geschlossen und auf Schäden untersucht. Beschädigte Krankenhäuser wurden evakuiert. Nach Angaben des Elektrizitätsunternehmens CFE waren mindestens 3,8 Millionen Menschen ohne Strom.

Mexikos Staatschef Enrique Peña Nieto berief seinen nationalen Krisenrat ein und machte sich im Helikopter ein Bild von den Schäden. „Ich habe angeordnet, dass Scheinwerfer aufgestellt werden, damit wir der ganzen Nacht der Bevölkerung helfen und eventuell noch Menschen aus den Trümmern bergen können“, sagte der Präsident.

Mindestens acht Kinder und eine Lehrerin kamen beim Einsturz einer Schule in Mexiko-Stadt ums Leben. Elf Kinder würden noch vermisst, berichtete der TV-Sender Televisa am Dienstagabend (Ortszeit). Rettungskräfte versuchen mit Schaufeln und Händen Überlebende aus den Trümmern der Schule zu bergen.

US-Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter: „Gott schütze die Menschen in Mexiko-Stadt.“ Man stehe an ihrer Seite. Das Erdbeben überraschte die Menschen am Dienstagmittag (Ortszeit). Es hinterließ schwere Schäden an Hunderten Gebäuden in den Bundesstaaten Morelos, Puebla, México und in Mexiko-Stadt.

Ein dpa-Reporter berichtete von schwankenden Gebäuden in der Hauptstadt und Gasgeruch. Tausende verängstigte Menschen seien auf die Straßen und Plätze geflüchtet. Das Telefonnetz brach zusammen. Auf TV-Bildern waren verschüttete Menschen in Trümmern zu sehen.

In der Hauptstadt und dem angrenzenden Großraum leben rund 20 Millionen Menschen. Die Universität von Mexiko-Stadt teilte mit, dass alle Kurse und Veranstaltungen bis auf Weiteres ausfallen, um die Gebäude auf Schäden zu untersuchen. Auch Schulen setzten den Unterricht aus.

In Internetvideos waren Menschen zu sehen, die um ihr Leben bangen, schreien, weinen. An Gebäuden fielen riesige Gesteinsbrocken und Fassaden ab. Die Situation war zunächst völlig unübersichtlich. Menschen erhielten unter freiem Himmel Infusionen, Helfer suchten mit bloßen Händen in den Trümmern nach Überlebenden.

Innenminister Osorio Chong rief die Bevölkerung auf, den Anweisungen des Zivilschutzes Folge zu leisten. Erst am 7. September waren bei einem Beben der Stärke 8,2 rund 100 Menschen im Land umgekommen, dabei lag das Zentrum aber im Pazifik und war in Mexiko-Stadt längst nicht so stark zu spüren. Danach gab es weit über tausend Nachbeben.

Mexiko befindet sich in einer der weltweit aktivsten Erdbebenzonen. Der Großteil der Landmasse liegt auf der sich westwärts bewegenden nordamerikanischen Erdplatte. Unter diese schiebt sich die langsam nach Nordosten wandernde Cocosplatte. Der Boden des Pazifischen Ozeans taucht so unter die mexikanische Landmasse ab. Das führt immer wieder zu schweren Erschütterungen, die das Land bedrohen.

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