„Schlag ins Gesicht“ Presseecho zu Trumps Gipfelabsage mit Nordkorea

Washington (dpa) - Internationale Medien kommentieren die Absage des Treffens mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un durch US-Präsident Donald Trump am 12. Juni in Singapur:

„EL MUNDO“ - SPANIEN: „Dies ist ein Schlag ins Gesicht für die Hoffnungen auf Frieden in einer der brennendsten Regionen des Planeten (...).“

„TAGES-ANZEIGER“ - SCHWEIZ: „Das einzig Positive daran: Ein abgesagter Gipfel birgt weniger Gefahren als ein gescheiterter, der kann schnell zum Katalysator einer Krise werden.“

„GUARDIAN“ - GROSSBRITANNIEN: „Das eigentliche Problem besteht nicht darin, dass der Gipfel abgesagt wurde, sondern dass er überhaupt mit derart wenig Überlegung und Sorgfalt angesetzt worden war.“

„TIMES“ - GROSSBRITANNIEN: „Hoffnungen auf historische Abkommen zu wecken, nur um sie dann wieder sausen zu lassen, verringert den Einfluss und das Prestige Amerikas.“

„LA PRESSE DE LA MANCHE“ - FRANKREICH: „Es ist schade für diejenigen, die eine geniale Intuition von (US-Präsident) Donald Trump vermutet hatten. Die Diplomatie bleibt eine komplexe Kunst, die Sachkenntnis und Gelassenheit erfordert.“

„GAZETA WYBORCZA“ - POLEN: „Das Treffen Trump-Kim kann zu einem späteren Termin stattfinden. (...) Entscheidend ist, dass sich Amerikaner und Koreaner über Definition und Bedingungen der Denuklearisierung einig werden.“

„STRAITS TIMES“ - SINGAPUR: „Mit seiner ungestümen Entscheidung, sich mit Kim an einen Tisch zu setzen, hat Trump eine Menge Leute überrascht - vielleicht sogar Kim selbst. Die amerikanische Entscheidung, den Gipfel abzusagen, wird jetzt die Chinesen in ihrer Erzählung bestärken, dass es die USA mit einer Lösung für die koreanische Halbinsel niemals ernst gemeint haben - weil die USA jetzt eine Ausrede haben, warum sie an Chinas Peripherie Atomwaffen stationieren müssen.“

„NEW YORK TIMES“ - USA: „(...) es wäre zutiefst bedauernswert und letztlich gefährlich, wenn es damit endet, dass sich die beiden hitzköpfigen Staatschefs beleidigt zurückziehen und die Schulhofspötteleien wieder aufnehmen, die sie während der vergangenen 16 Monaten ausgetauscht haben. Das würde einen Großbrand nur wahrscheinlicher machen.“

„Washington Post“ - USA: „(...) die Regierung hätte gewillt sein sollen, vorsichtig zu eruieren, was Herr Kim zu tun bereit war. Stattdessen hat Herr Trump den Prozess impulsiv platzen lassen - und er und seine Regierung haben sich nicht die Mühe gemacht, die möglichen Konsequenzen zu kalkulieren.“

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