Porträt: Schauspieler, Sänger, Showmaster

Wien (dpa) - Egal ob Oma, Mama oder Tochter: Entertainer Peter Alexander hat Generationen von Fernsehzuschauern begleitet. Als es noch überschaubar viele Sender und eine große Samstagabendunterhaltung gab, war der charmante Österreicher Dauergast auf den Bildschirmen.

Ob in Filmen wie „Im Weißen Rössl“ oder „Bonjour, Kathrin“ in den 1950er und 60er Jahren, Liedern wie „Die kleine Kneipe“ in den 70ern oder mit seiner „Peter Alexander Show“ bis in die 90er - Alexander hat wie kaum ein anderer die deutschsprachige Unterhaltungsindustrie geprägt. „Menschenskind, warst du aber fleißig“, schrieb er rückblickend in ein Vorwort seiner Biografie.

Doch so viel Trubel fast ein halbes Jahrhundert lang um Alexander war, so ruhig ist es in den letzten Jahren vor seinem Tod um ihn geworden. Nach zwei schweren Schicksalsschlägen lebte der Star sehr zurückgezogen in Wien. 2003 starb seine geliebte Frau und Managerin Hilde, mit der er seit 1952 verheiratet war. 2009 kam seine Tochter Susanne in Thailand bei einem Autounfall ums Leben. Berichte über seine Trauer ließ Alexander damals sogar per Gerichtsbeschluss untersagen.

Rund 120 Schallplatten, etwa 50 Filme und hunderte eigene Shows oder Gastauftritte: Das Leben Alexanders war das Rampenlicht. Bereits als kleiner Junge in Wien begeisterte sich der Sohn eines Bankrates für das Singen und unter anderem die Musik Richard Wagners. Nach seinem Einsatz als Soldat im Zweiten Weltkrieg geriet er in englische Kriegsgefangenschaft, wo er sich laut Berichten in Laiengruppen als Schauspieler und Parodist versuchte. Nach seiner Heimkehr studierte er am renommierten Max-Reinhardt-Seminar und spielte an verschiedenen Theatern. Als Verehrer von Frank Sinatra brachte er sich selbst Singen und Klavierspielen bei.

Dem breiten Publikum stellte sich Alexander Anfang der 1950er Jahre als Schlagersänger („La bella Musica“) und Filmschauspieler vor. Mit Schmäh und bubenhaftem Charme spielte sich der braunhaarige Frauenschwarm in Musik- oder Heimatstreifen wie „Charley's Tante“ oder „Hurra, die Schule brennt“ in die Herzen der Zuschauer. Seine Filme waren nicht immer kulturell höchst anspruchsvoll, dafür aber Kassenschlager.

Als Entertainer holt er Weltstars wie Liza Minelli in seine Shows, in denen er auch mit Parodien wie denen des Rateteams „Was bin ich“ überzeugte. Seine unzählbaren Erfolge in verschiedenen Bereichen brachten ihm den Spitznamen „Peter, der Große“ ein. Zahlreiche Auszeichnungen wie sechs Bambis und vier Goldene Kameras folgten.

Doch trotz seines großen Erfolges blieb Alexander bescheiden. Der liebe Gott habe ihm „ein paar Talente gegeben“, meinte er einmal, aber „am meisten muss ich mich bei meinem Publikum bedanken“. In einem „Spiegel“-Interview beschreibt er seine Fans 1971 als „bürgerlich nett und anständig“ mit eher schlichtem Gemüt: „Man fragt sich überhaupt, warum so schreckliche Dinge in der Welt passieren können, wenn es solche netten Leute gibt.“

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