Obama lobt Netanjahu für Waffenruhe - Mehr US-Militärhilfe

Washington (dpa) - US-Präsident Barack Obama hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefonat für dessen Zustimmung zu einer Waffenruhe im Gaza-Konflikt gelobt. Gleichzeitig sagte Obama den Israelis mehr Militärhilfe zum Ausbau ihres Raketenabwehr-Programms „Iron Dome“ (Eiserne Kuppel) zu.

Das teilte das Weiße Haus am Mittwoch mit. Obama habe in einem weiteren Telefonat dem ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi für seine Anstrengungen gedankt, die Waffenruhe zu vermitteln.

Beide seien sich über die Bedeutung dieses Schritts mit Blick auf eine dauerhafte Beilegung des Konflikts einig. Obama selbst habe Netanjahu zu dem Waffenstillstand geraten. Israel habe aber weiterhin das Recht, sich zu verteidigen. Von keinem Land könne erwartet werden, dass es Raketenangriffe auf Zivilisten dulde.

Obama begrüßte Netanjahus Anstrengungen, zusammen mit der ägyptischen Regierung auf eine Lösung des Konflikts hinzuarbeiten. Die USA würden Israels Sicherheitsbedürfnis verstärkt nachkommen. Vor allem müsse der Schmuggel von Waffen und Sprengstoff in den Gazastreifen unterbunden werden, so Obama. Er sagte Netanjahu zusätzliche finanzielle Unterstützung zum Ausbau des Raketenabwehrsystems zu. Die jährliche US-Militärhilfe an Israel beläuft sich auf drei Milliarden Dollar. Schon im Frühjahr hatte die Obama-Regierung auf Anfrage Israels 70 Millionen Dollar zusätzlich bewilligt, damit Israel für die „Eiserne Kuppel“ eine weitere mobile Abschussrampe mit je 20 Abwehrraketen finanzieren konnte.

Der ägyptische Außenminister Mohammed Kamel Amr hatte am Mittwochabend in Kairo eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt verkündet. Die Waffenruhe sollte am gleichen Abend um 20 Uhr MEZ in Kraft treten. Damit sollen acht Tage heftiger Kämpfe mit fast 170 Toten und etwa 1300 Verletzten auf beiden Seiten enden.

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