Ministerium: Dioxin-Panscherei schon seit längerem

Hannover (dpa) - Die Panscherei mit dioxinhaltigen Fetten in Tierfutter läuft nach Vermutung des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums bereits weitaus länger als seit März 2010.

Der Dioxin-Skandal sei letztendlich wohl eine Panne beim illegalen und systematischen Vermischen technischer Fette mit Futterfetten, sagte Ministeriumssprecher Gert Hahne am Mittwoch und bestätigte einen Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Das ist die Logik, die dahinter steckt.“

Der am Mittwoch vereidigte neue niedersächsische Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) sprach in einer Regierungserklärung von „kriminellem Handeln“ bei der Panscherei. Nach Angaben seines Ministeriums habe die schleswig-holsteinische Firma Harles und Jentzsch ihre Fette jeweils so lange beprobt, bis die Dioxin-Grenzwerte unterschritten wurden.

In Berlin beriet das Kabinett über einen Aktionsplan von Agrarministerin Ilse Aigner (CSU), mit dem die Verbraucher besser vor Gift im Essen geschützt werden sollen. Aigner strebt bessere Kontrollen und schärfere Vorgaben für die Futtermittelwirtschaft an. Die Futterunternehmen sollen verpflichtet werden, ihre Zutaten auf Gift zu untersuchen und die Ergebnisse zu melden.

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