Mann stirbt beim Hantieren mit Böller

Berlin (dpa) - Verbrennungen, Knalltrauma, abgerissene Finger: Dutzende Menschen haben sich beim Feuerwerk in der Silvesternacht schwer verletzt.

Ein selbst gebastelter Böller kostete einen 33-jährigen Mann in Bayern sogar das Leben. Als er wenige Minuten nach Mitternacht den Sprengkörper zünden wollte, explodierte der Knaller und verletzte den Mann so schwer am Kopf, dass dieser noch am Unglücksort starb, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Samstag mitteilte.

Ein anderer Böller-Bastler in Kiel verletzte sich am Silvestertag schwer und verursachte zudem eine stundenlange Evakuierung benachbarter Häuser, Dutzende Menschen mussten zeitweise ihre Wohnungen verlassen. Das Munitionsräumkommando rückte an, um weitere gefundene Sprengstoff-„Selbstlaborate“ zu entschärfen, wie ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) sagte. Der 31-Jährige hatte sich bei einer Explosion schwer an der Hand und im Gesicht verletzt.

Verletzungen mit Böllern auch in Hamburg: Einem 20-Jährigen wurde ein Finger abgerissen. Hart traf es auch eine 27-Jährige: Aus Unachtsamkeit explodierte eine Rakete direkt neben ihrem Kopf. Sie erlitt Verbrennungen im Gesicht und ein Knalltrauma. Ein 26-jähriger verletzte sich beim Zünden eines Böllers schwer an der rechten Hand.

Ein Mann in München zerfetzte sich die Hand, als er einen Silvesterknaller loslassen wollte. Ein 70-Jähriger verletzte sich in Erlangen schwer, als ein selbst gebauter Böller explodierte. In Mücheln (Sachsen-Anhalt) wollte ein 22-Jähriger Feuerwerkskörper herstellen. Es kam zu einer Explosion, die dem Mann die linke Hand fast vollständig abtrennte. Auch am Bauch trug er schwere Verletzungen davon.

In Völklingen (Saarland) riss ein Silvesterkracher einem jungen Mann mehrere Finger ab. Der 19-Jährige habe den Böller in der Hand gehalten und nach dem Anzünden zu spät weggeworfen, teilte die Polizei mit.

Bei einem Unfall auf Usedom erlitt eine 13-Jährige Verbrennungen zweiten Grades im Gesicht. Aus einer Menschenmenge heraus war ein Feuerwerkskörper geworfen worden, der das Mädchen traf, wie die Polizeidirektion Anklam mitteilte.

Auch im Ausland waren Tote und Verletzte zu beklagen: In den Niederlanden kam in der Silvesternacht ein 13-Jähriger bei einem illegalen Feuerwerk ums Leben. Der Junge schaute auf einem Campingplatz bei der Stadt Harderwijk (Provinz Gelderland) gemeinsam mit seinen Eltern zu, als Unbekannte einen nicht zugelassenen Feuerwerkskörper zündeten. Er erlitt schwere Verletzungen und starb im Krankenhaus, teilte die Polizei mit. In Den Haag wurden vier Polizisten von Raketen verletzt, zwei von ihnen schwer.

In Niederösterreich verlor ein Mann drei Finger: Der 37-Jährige hatte fünf große Böller zusammengebunden und gemeinsam gezündet. Die Knallkörper explodierten noch in seiner Hand, berichtete die Nachrichtenagentur APA am Samstag in Wien. In der Steiermark detonierte ein Kracher zu früh in der Hand eines 44-Jährigen. Der Mann musste notoperiert werden. In Salzburg wurden sechs Menschen im Gesicht und an den Händen verletzt, als ein vermutlich beschädigter Böller explodierte.

Auf den Philippinen starben vier Menschen bei den Feierlichkeiten: Drei wurden von verirrten Patronen tödlich getroffen, ein 19-Jähriger wurde bei einem Streit über das Feuerwerk erstochen.

Ein Toter und 500 Verletzte - das ist die traurige Bilanz der italienischen Silvesternacht. Bei einer Silvesterfeier im süditalienischen Crispano wurde ein 39-Jähriger versehentlich auf seinem Balkon von einer verirrten Patrone getroffen. Er war sofort tot. In Süditalien wird zum Jahreswechsel oft in die Luft geschossen.

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