Kritische Stimmen nach langem Applaus für Merkel-Rede

Hannover (dpa) - Beim CDU-Bundesparteitag musste sich Kanzlerin Angela Merkel neben viel Lob und Zustimmung auch deutliche Kritik gefallen lassen. Hauptkritikpunkte in der Aussprache zur Rede Merkels waren die Griechenlandhilfen der Bundesregierung und ein Verlust christlicher Werte in der CDU-Politik.

Der ehemalige sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) forderte: „Wir müssen den Bürgern und unseren Mitgliedern die Wahrheit über die Verluste sagen, die in der Eurozone entstanden sind.“ Er stellte sich damit gegen die von Merkel geäußerte Zuversicht, die Krise mit den eingeleiteten Maßnahmen meistern zu können. Es sei naiv zu denken, dass Griechenland die Schulden des Landes vollständig zurückzahlen könne.

Milbradt appellierte an die Kanzlerin, sich Gedanken über einen Alternativplan zu machen. Um die Finanzmärkte nicht zu verunsichern, müsse Merkel hinter den Kulissen in kleinem Expertenkreis einen „Plan B“ erarbeiten.

Auch der zum konservativen Lager in der CDU gehörende Eugen Abler, Delegierter aus Baden-Württemberg, fand klare Worte. „Das "C" in unserem Parteinamen muss Richtschnur unseres täglichen Handelns sein“, sagte er. „Die Homo-Ehe, das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Partnerschaften sowie deren steuerrechtliche Gleichbehandlung sind falsche Signale an die Gesellschaft.“ Abler forderte Merkel und die CDU zu einer Rückbesinnung auf die christlichen Werte auf. Auch die vom Staat geduldeten Formen der Abtreibungen müssten abgeschafft werden.

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