Kraft: Energiewende darf Standort nicht schädigen

Berlin (dpa) - Die NRW-Ministerpräsidenten Hannelore Kraft (SPD) hat die Bundesregierung davor gewarnt, die Energiewende mit einer Deindustrialisierung zu erkaufen. „Ich fürchte, dass die Kanzlerin, weil sie unter Druck ist, den Grundsatz Sorgfalt vor Schnelligkeit nicht beachtet“, sagte Kraft den Dortmunder „Ruhr Nachrichten“.

„Die Strompreise müssen bezahlbar bleiben, sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die energieintensive Industrie“, sagte Kraft. Das Energiekonzept dürfe den Standort Deutschland nicht schädigen. Deutschland brauche zudem Versorgungssicherheit.

„Wenn die Regierung fünf Milliarden Euro für die Förderung von Offshore-Windkraft ausgeben will, führt das zu einer Verschiebung der Strukturen“, sagte Kraft. „Wir haben großes Interesse daran, dass auch Windkraftanlagen im Binnenland berücksichtigt werden. Die energieintensive Industrie wird durch CO2-Zertifikate bereits stark belastet. NRW ist das Land, in dem die meisten Zertifikate gekauft werden. Wir wollen, dass das Geld auch wieder an uns zurückfließt, um so den Umbau gezielt unterstützen zu können.“

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