Konsulat: Deutsch-französischer Fotograf lebt

Tunis/Berlin (dpa) - Eine Meldung über den angeblichen Tod eines Presse-Fotografen bei den Unruhen in Tunesien hat für Wirbel gesorgt. Das französische Konsulat in Tunis und der Arbeitgeber des Mannes hatten zunächst den Tod des 32-jährigen Fotografen der european pressphoto agency (epa) gemeldet.

Sonntagabend berichtigte eine Konsulatssprecherin in Tunis die frühere Darstellung. Die Sprecherin sagte der dpa, dass Lucas Mebrouk Dolega noch lebe. Er befinde sich in einem „kritischen Zustand“. Anschließend rückte auch die Foto- Agentur epa von ihren früheren Angaben ab.

epa-Chefredakteur Cengiz Seren sagte auf Anfrage, der Vater des Reporters habe mittlerweile mitgeteilt, dass sein Sohn noch atme. Eine offizielle Bestätigung des Krankenhauses in Tunis gab es dafür nicht. Unklar ist auch, woher das französische Konsulat seine neuen Informationen hat.

Zuvor hatte die epa in einer Pressemitteilung erklärt, dass Dolega an den Verletzungen verstorben sei, die er sich während seiner Arbeit als Berichterstatter bei den Unruhen in Tunis zugezogen hatte. „Lucas erholte sich von seinen Verletzungen nicht mehr, er starb im Alter von 32 Jahren“, hieß es in der Mitteilung. Laut epa-Chef Seren stammte die Todesinformation vom epa-Büroleiter für Frankreich und Großbritannien, Horacio Villalobos. Dieser habe sich auf Informationen aus Tunis berufen.

Der Reporter war am Freitag während der Ausschreitungen aus nächster Nähe von einer Tränengasgranate am Kopf getroffen worden. Bereits in der Nacht zum Sonntag hatte seine deutsche Mutter Karin von Zabiensky den Gesundheitszustand ihres Sohnes als sehr ernst beschrieben. Die Eltern waren am Sonntagabend für eine persönliche Stellungnahme nicht zu erreichen. Die Bild-Agentur epa beliefert auch die Deutsche Presse-Agentur dpa mit Fotos.

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