Kompromiss treibt Dax auf höchsten Stand seit 2008

Frankfurt/Main (dpa) - Die vorläufige Einigung im Dauerstreit um den US-Haushalt hat den Dax am Mittwoch auf den höchsten Stand seit Januar 2008 getrieben.

Der deutsche Leitindex stieg um 2,15 Prozent auf 7776 Punkte und näherte sich damit am ersten Handelstag des Jahres der Marke von 7800 Punkten an. Für den MDax ging es um 1,98 Prozent auf 12 150 Punkte nach oben. Der TecDax legte um 1,60 Prozent auf 841 Punkte zu.

Nach dem Senat hatte auch das US-Repräsentantenhaus am späten Dienstagabend (Ortszeit) einem Kompromiss zugestimmt, der Steuererhöhungen für Millionen Amerikaner zurücknimmt und massive Ausgabenkürzungen zunächst zurückstellt. Der Kompromiss bedeutet jedoch nur eine Atempause, denn die nächste Runde im erbitterten Streit der politischen Lager über Budgetkürzungen steht spätestens im Februar bevor. Gleichwohl reagierten die Börsen weltweit erleichtert auf die vorläufige Einigung.

Auch Anleihen von Euro-Krisenländer profitierten von der Einigung. Die Renditen zehnjähriger spanischer Staatsanleihen fielen auf den tiefsten Stand seit März.

„An den Märkten überwiegt der Optimismus, da die USA ein starkes Wachstumssignal gegeben haben“, sagte Händlerin Anita Paluch vom Broker Gekko Global Markets. Nun aber stelle sich die Frage, wie lange der Kompromiss die Aktienmärkte noch antreiben dürfte. Im Vorjahr hatte der Dax um 29 Prozent zugelegt. Er war allein in den vergangenen sechs Wochen um fast zehn Prozent geklettert.

Konjunktursensible Aktien profitierten besonders von der Einigung im seit Monaten schwelenden US-Fiskalstreit. So verteuerten sich die Papiere von Commerzbank, Lufthansa und ThyssenKrupp an der Dax-Spitze um mehr als fünf Prozent.

Die Aktien von Bayer dagegen sanken am Dax-Ende um 0,43 Prozent auf 71,58 Euro. Das für Bayer als Hoffnungsträger angesehene Medikament Xarelto trifft künftig in den USA auf scharfe Konkurrenz: Das Medikament Eliquis der Pharmakonzerne Pfizer und Bristol-Myers Squibb bekam dort die Zulassung. Das Mittel soll zur Verhinderung von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern eingesetzt werden.

Im MDax stiegen die Papiere von Metro um 2,19 Prozent. Der Chef der Tochter Kaufhof, Lovro Mandac, hatte sich in der „Welt am Sonntag“ für 2013 zuversichtlich gezeigt. Ferner sagte er zum Weihnachtsgeschäft: „Wir sind zufrieden.“ Die deutschen Börsen hatten ihren Jahresschluss schon am vergangenen Freitag gefeiert.

Am deutschen Anleihenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,01 Prozent am Freitag auf 1,14 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,48 Prozent auf 134,46 Punkte. Der Bund Future fiel um 0,94 Prozent auf 144,15 Punkte. Der Kurs des Euro legte zu. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3262 (Montag: 1,3194) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7540 (0,7579) Euro.

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