Honecker und Co.: Was wurde aus den DDR-Funktionären?

Berlin (dpa) - Viele hohe DDR-Funktionäre sind inzwischen tot. Manch einer zeigte nach dem Mauerfall Reue, die meisten nicht. Was wurde aus wem?

ERICH HONECKER: Am 18. Oktober 1989 wird der DDR-Staats- und Parteichef gezwungen, seinen Rücktritt zu verlesen. 1992 kommt er in U-Haft. Ein Prozess gegen ihn wird eingestellt, weil er an Krebs erkrankt ist. 1994 stirbt er im Alter von 81 Jahren in Chile.

MARGOT HONECKER: Die langjährige Ministerin für Volksbildung der DDR lebte seit 1992 in Chile. Sie wohnte zurückgezogen in einem grünen Vorort von Santiago. Am Freitag starb sie Kreisen zufolge im Alter von 89 Jahren im Beisein ihrer Tochter Sonja und einer Krankenschwester.

ERICH MIELKE: Kurz nach dem Mauerfall sagt der Ex-Stasi-Chef in der DDR-Volkskammer: „Ich liebe doch alle, alle Menschen.“ Mielke wird später wegen Doppelmordes von zwei Polizisten im Jahr 1931 verurteilt. 92-jährig stirbt er im Jahr 2000 in einem Altersheim.

EGON KRENZ: Der SED-Politiker, nach Honeckers Sturz Mitte Oktober 1989 einige Wochen Staats- und Parteichef, wird 1997 wegen der Mauertoten zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Heute lebt der 79-Jährige als Rentner im Ostseebad Dierhagen.

ALEXANDER SCHALCK-GOLODKOWSKI: Nach dem Mauerfall stellt sich der DDR-Devisenbeschaffer und Stasi-Oberst Alexander Schalck-Golodkowski der Justiz, kommt kurz in U-Haft. Er wird wegen illegaler Waffengeschäfte und Embargovergehen auf Bewährung verurteilt. Im Juni 2015 stirbt er nach langer Krankheit mit 82 Jahren am Tegernsee.

GÜNTER SCHABOWSKI: Der SED-Funktionär verkündet in der legendären Pressekonferenz am 9. November 1989 beiläufig die Öffnung der Mauer. Später bricht er mit seiner Vergangenheit und bekennt sich zu moralischer Schuld. Ende 2015 starb er mit 86 Jahren.

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