Hintergrund: Strahlenkrankheit

Berlin (dpa) - Radioaktive Strahlen sind von einer gewissen Stärke an gesundheitsschädlich, bei gewissen Dosen führen sie zwangsläufig zum Tod. Denn die Strahlen können Körperzellen zerstören.

Die Schäden sind unterschiedlich und hängen von der Dauer, Art und Stärke der Strahlen ab. Experten unterscheiden zwischen akuten Strahlenschäden und Spätfolgen. Bereits niedrig dosierte Strahlen können das Erbgut verändern und damit langfristig Krebs auslösen. Von welcher Strahlendosis an solche Schäden auftreten können, ist unter Wissenschaftlern umstritten.

Besonders Leukämie, Schilddrüsen-, Lungen- und Brustkrebs sind mögliche Spätfolgen. Geringe Schäden des Erbguts kann das Reparatursystem der Körperzellen aber beheben. Hohe Strahlendosen führen schnell zu Fieber, Übelkeit, Verbrennungen von Haut und Mundraum, in der Folge zu Haarausfall, inneren Blutungen und schlimmstenfalls zum Tod.

Die Auswirkungen einer Bestrahlung von großen Teilen oder des ganzen Körpers wird als Strahlenkrankheit bezeichnet. Die Intensität der Bestrahlung wird in der Regel in Gray (Gy) gemessen, wobei die Einheit Gray das Maß der vom Gewebe absorbierten Strahlungsdosis angibt.

Ab der kritischen Dosis von einem Gy reagiert der Körper relativ schnell etwa mit Übelkeit, Fieber und Durchfall. Das Knochenmark wird angegriffen, es kann zu Blutungen und Infektionen kommen. Eine Belastung von mehr als fünf Gy greift außerdem den Verdauungstrakt an, bei optimaler Behandlung kann der Betroffene sich aber unter Umständen erholen. Bei einer Ganzkörperbestrahlung mit mehr als sechs Gray sind die Überlebenschancen selbst bei optimaler Behandlung gering. Fast keine Überlebenschancen gibt es bei mehr als 15 Gy.

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