Hintergrund: Sicherheit am Flughafen Domodedowo

Moskau (dpa) - Das Blutbad auf dem Moskauer Flughafen Domodedowo wurde durch mindestens eine gravierende Sicherheitslücke im Ankunftsbereich erleichtert.

Russische Medien berichteten zudem über ein Kompetenzgerangel zwischen Polizei und dem Kontrolldienst des größten Flughafens der Stadt, den auch die deutschen Gesellschaften Lufthansa und Air Berlin nutzen.

Grundsätzlich sind die technischen Sicherheitsvorkehrungen in Domodedowo Experten zufolge mit denen westeuropäischer Airports vergleichbar. Passagiere müssen vor dem Abflugbereich ihr Handgepäck kontrollieren lassen sowie ihre Schuhe ausziehen und durchleuchten lassen. Außerdem ist der in Westeuropa und den USA diskutierte „Nacktscanner“ in Moskau bereits seit Jahren in Betrieb.

Die Mehrzahl auch ausländischer Passagiere berichtet aber über erschreckend nachlässige Kontrollen im Eingangsbereich, den auch der Attentäter ungehindert passieren konnte. Zwar stehen dort Gepäckdurchleuchter und Metallrahmen. Im Alltag aber gelangen Passagiere , Taxifahrer oder Zulieferer auch mit schweren Lasten meistens völlig unkontrolliert in die Halle.

Die Flughafenleitung in Domodedowo wies Medwedews Kritik zurück, es habe in Domodedowo schwere Sicherheitsmängel gegeben. Für Kontrollen sei die Miliz verantwortlich, hieß es von dort. Dem widersprach das Innenministerium vehement - die Polizei sei nur für Notfälle zuständig.

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