Hintergrund: Schwere Bahnunglücke in Europa

Berlin (dpa) - Bahnfahren ist relativ sicher. Zugunglücke - wie jetzt in Spanien - haben dennoch schon Hunderte Menschen das Leben gekostet. Beispiele aus Europa:

Juli 2013 - Frankreich: Am Bahnhof von Brétigny-sur-Orge, südlich von Paris, entgleisen mehrere Waggons eines Intercity-Zuges. Sechs Menschen sterben. Dutzende der 385 Reisenden werden verletzt.

März 2012 - Polen: 16 Menschen kommen ums Leben, als zwei Züge mit insgesamt 350 Insassen frontal ineinanderrasen. Bei dem Unglück nahe Zawiercie, nördlich von Krakau, werden etwa 50 Menschen verletzt.

Januar 2011 - Deutschland: Zehn Menschen sterben, als ein Nahverkehrszug bei Oschersleben in Sachsen-Anhalt mit einem Güterzug zusammenstößt. Ein Lokführer hatte zwei Haltesignale überfahren.

Februar 2010 - Belgien: Im morgendlichen Berufsverkehr übersieht ein Lokführer nahe Brüssel ein Stoppsignal. Zwei Regionalzüge prallen zusammen. Mindestens 18 Menschen sterben, rund 80 werden verletzt.

Juni 2009 - Italien: Am Bahnhof von Viareggio in der Toskana explodiert ein mit Flüssiggas beladener Güterwagen. Er war nach einem Achsbruch entgleist. 31 Menschen sterben, etwa 1000 müssen in Sicherheit gebracht werden.

Januar 2006 - Montenegro: Nahe der Hauptstadt Podgorica entgleist ein Regionalzug, vier Waggons stürzen in eine Schlucht. 44 Menschen kommen ums Leben, 198 werden verletzt. Die Bremsen hatten versagt.

Januar 2005 - Italien: Auf der eingleisigen Strecke Bologna- Verona prallen ein Passagierzug und ein Güterzug zusammen - 17 Tote. Ein Lokführer hatte bei dichtem Nebel ein Haltesignal übersehen.

Juni 2003 - Spanien: Bei Chinchilla im Südosten kollidiert ein Schnellzug mit einem Güterzug. 19 Insassen sterben, weil ein Signal falsch gestellt wurde.

Januar 2000 - Norwegen: 19 Menschen kommen ums Leben, weil auf einer eingleisigen Strecke nördlich von Oslo zwei Züge kollidieren. Der Führer eines Regionalzugs hatte ein Signal missachtet.

Oktober 1999 - Großbritannien: Im Westen Londons rasen zwei Personenzüge ineinander. 31 Menschen sterben, weil ein Zugführer ein Haltesignal übersehen hatte.

Juni 1998 - Deutschland: Bei Eschede in Niedersachsen zerschellen Waggons eines ICE an einer Straßenbrücke. 101 Reisende sterben, Dutzende werden schwer verletzt. Ein gebrochener Radreifen hatte den Zug zum Entgleisen gebracht.

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