Hintergrund: Schiiten in Saudi-Arabien

Riad (dpa) - Schiiten sind in dem sunnitisch geprägten Königreich Saudi-Arabien eine Minderheit. Bis zu 15 Prozent der mehr als 27 Millionen Saudis sind schiitisch. Die meisten leben in den ölreichen Ostprovinzen Katif und Al-Ahsa.

Die Schiiten werden im Königreich wegen ihres Glaubens diskriminiert. Sunniten sprechen ihnen ab, wahre Muslime zu sein. Die Spaltung der Muslime in Schiiten und Sunniten begann im siebten Jahrhundert mit einer Auseinandersetzung um die Nachfolge des Propheten Mohammed.

In der Vergangenheit haben die saudischen Behörden schiitische Moscheen geschlossen und Zwangskonversionen versucht. Geistliche wurden gar wegen „Hexerei“ verhaftet. Immer wieder kam es zu blutigen Zusammenstößen von Schiiten mit Sicherheitskräften. 2015 gab es zudem mehrere Anschläge auf schiitische Moscheen - Dutzende Gläubige starben.

Als sich im Jahr 2000 Schiiten erstmals nach vielen Jahren zu einer öffentlichen Feier des für sie zentralen Aschura-Festes versammelt hatten, verhaftete die Religionspolizei mehrere Imame. Bei anschließenden Ausschreitungen wurden rund 40 Menschen getötet.

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