Hintergrund: Pleiten und Wiederaufstieg der FDP

Berlin (dpa) - Seit ihrem Rekord mit 14,6 Prozent bei der Bundestagswahl im September 2009 hat die FDP zunächst einen dramatischen Niedergang erlebt.

Seit Mai 2012 legte sie jedoch einen ebenso beachtlichen Wiederaufstieg hin. In Niedersachsen kamen die Liberalen nach ersten Hochrechnungen überraschend in die Nähe von 10 Prozent.

Bei Wahlen verbuchten die Liberalen lange Zeit nur Verluste. Seit März 2011 kostete sie das eine Rückkehr in die Landtage von Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und dem Saarland. In Baden-Württemberg verloren die Freidemokraten die Beteiligung an der Regierung.

Den Wendepunkt dieser Pleitenserie markierte der 6. Mai 2012: Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein wurde die schwarz-gelbe Koalition zwar abgewählt, die FDP errang unter Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki aber 8,2 Prozent - der erste Erfolg nach vielen Niederlagen. Eine Woche später konnte die FDP auch bei der vorgezogenen Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen punkten und erreichte mit Christian Lindner an der Spitze 8,6 Prozent.

Dennoch fand wenige Tage vor dem Dreikönigstreffen Anfang Januar ein Abgesang auf die FDP statt. Die Umfragewerte für FDP-Chef Philipp Rösler waren auf einem Tiefpunkt. Nach einer Forsa-Umfrage hielten 76 Prozent der FDP-Wähler Fraktionschef Rainer Brüderle für den besseren Parteivorsitzenden. Jüngsten Umfragen zufolge liegt die Partei bundesweit bei 4 Prozent.

Trotz Umfrage-Tiefs erwies sich die FDP in Niedersachsen erneut als Stehaufmännchen. Sie übertraf ihr bisher bestes Ergebnis von 8,8 Prozent auf Landesebene. Die historische Schlappe von 4,2 Prozent bei Wahlen zum niedersächsischen Landtag im Jahr 1978 liegt in weiter Ferne.

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