Hintergrund: IOC-Massnahmen gegen Wettbetrug

Berlin (dpa) - Nicht nur der Fußball wird von Manipulateuren bedroht. Auch das IOC bietet der internationalen Wettmafia bereits seit Jahren die Stirn. Die Ringe-Organisation ist im Kampf gegen den internationalen Wettbetrug zu allem entschlossen.

Seit mehr als vier Jahren schützen Interpol und Frühwarnsysteme das Premium-Produkt „Olympia“ von außen, aber das Internationale Olympische Komitee geht längst auch von innen gegen die größte Bedrohung des milliardenschweren Sport-Business' vor.

Vor mehr als zwei Jahren wurden Kooperationen mit Regierungen vereinbart, die die weltweite Abschreckung vergrößern sollen. IOC-Präsident Jacques Rogge spricht immer wieder von der „neuen Geißel des Sports“ und hält den grassierenden Wettbetrug für genauso schädlich wie Doping.

Seit den Peking-Spielen 2008 müssen sich alle Olympia-Teilnehmer mit der Unterschrift der Athletenvereinbarung verpflichten, bei den jeweiligen Spielen nicht zu wetten. Bisher blieb das Ringe-Spektakel von einem Wettskandal verschont, aber das werde nicht ewig so bleiben, hat Rogge stets betont. Außerhalb des olympischen Umfeldes ist eine Eindämmung der Seuche ungleich schwieriger.

Deshalb sei eine enge Kooperation mit den Behörden von größter Bedeutung. „Wir können nicht Telefone abhören oder Menschen verhaften oder einsperren. Nur Regierungen sind dazu ermächtigt“, so Rogge vor geraumer Zeit. Immer wieder auftauchende Forderungen nach der Gründung einer Welt-Anti-Wett-Agentur analog zur Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat der Belgier allerdings bisher (noch) abgelehnt. Zum Vergleich: Die Gründung der Welt-Anti-Doping-Agentur wurde 1999 beschlossen, erst sieben Jahre später nahm die Doping-Kontrollinstanz offiziell ihre Arbeit auf.

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