Hintergrund: Hochwasser - Gefahr für Bahnanlagen

Berlin (dpa) - Das Hochwasser macht auch der Deutschen Bahn zu schaffen. Gefahr könne den Gleisanlagen in mehrfacher Hinsicht drohen, erläutert eine Bahnsprecherin. Neuralgische Punkte im Bahnverkehr im Überblick:

- Geröll kann von Hängen und Böschungen auf die Gleise geraten. Dies sei etwa südlich von Rosenheim (Bayern) passiert, wo Anfang des Monats Strecken gesperrt wurden. Fachleute beobachten nach Angaben der Sprecherin die Hänge, wenn durch viel Wasser Durchfeuchtung und Murenabgänge drohen. Teilweise werden die Hänge auch aus der Luft begutachtet. Sicherungsmaßnahmen würden ergriffen, die auch zur vorübergehenden Sperrung von Streckenabschnitten führen können.

- Gleise werden unterspült oder überflutet. Dadurch kann die Festigkeit des sogenannten Oberbaus beeinträchtigt werden. Der Schotter sorgt grundsätzlich dafür, dass die Schwellen in ihrer Lage bleiben. Durch zu viel Wasser könne sich das verändern. Fachleute könnten die Gefahr erkennen. Aber auch Lokführer merkten dies bei verändertem Fahrverhalten. Auf betroffenen Strecken werde entweder langsamer gefahren oder sie würden vorübergehend gesperrt. Bei Überflutung ist der Zustand der Gleisanlagen nicht direkt erkennbar. Auch hier werde aus Gründen der Sicherheit gesperrt oder langsam gefahren und versucht, das Wasser von den Anlagen zu entfernen.

- Gefahrenstelle Brücken: Die Statik muss stimmen, damit die Züge sicher über die Brücke fahren können. Die Wassermassen könnten zu stark auf Stützen und Lager der Brücken drücken, so dass die Standfestigkeit gefährdet ist. Zusätzliches Schwemmholz kann die Belastung auf Brücken verschärfen. Entweder werde dann zur Sicherheit langsam gefahren oder die Brücke werde - wie jetzt die über die Elbe nahe Stendal - bis zur Entspannung der Situation gesperrt.

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