Hintergrund: Die Kim-Dynastie

Berlin (dpa) - Die Familie Kim herrscht seit mehr als 60 Jahren über das bitterarme Nordkorea.

KIM IL SUNG: Der zum „Großen Führer“ aufgestiegene Bauernsohn wurde 1912 geboren. Nach der Besetzung des Nordens Koreas durch sowjetische Truppen 1945 wurde Kim dort Stalins Mann. Als 1948 die Demokratische Volksrepublik Korea ausgerufen wurde, ließ er sich zum Regierungschef ernennen. Er herrschte über den abgeschotteten Staat mit eiserner Hand bis zu seinem Tod 1994. Der bis heute gottgleich verehrte Kim Il Sung trägt den ihm vorbehaltenen Titel „Ewiger Präsident“.

KIM JONG IL: Der jetzt gestorbene Machthaber hatte vermutlich 2008 einen Schlaganfall erlitten und war seitdem gesundheitlich angeschlagen. Geboren wurde er 1942 (oder 1941) in einem Ausbildungslager in der Sowjetunion. Die Propaganda verlegte die Geburt in ein Widerstandscamp am mythischen Berg Paektu in Korea während der japanischen Besatzung. Der „Geliebte Führer“ setzte den despotischen Kurs seines Vaters fort. In seine Herrschaftszeit fällt der vollständige Zusammenbruch der Wirtschaft mit Hungersnöten. Der im Westen als Lebemann geschilderte Kim Jong Il soll von verschiedenen Frauen mindestens vier Kinder haben.

KIM JONG UN: Der jüngste seiner drei bekannten Söhne wurde von Kim Jong Il zum Kronprinzen aufgebaut. „Kim III.“ soll eine Schule in der Schweiz besucht haben und Deutsch, Englisch sowie Französisch beherrschen. 2010 hatte Kim Jong Il seinen Sohn, der knapp 30 Jahre alt sein soll, zum Vier-Sterne-General gemacht und in die erweiterte Führungsriege der Partei geholt.

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