Hintergrund: Die EU - ein Kind des Krieges

Brüssel (dpa) - Die Europäische Union ist aus den Erfahrungen und dem Leid des Zweiten Weltkrieges heraus entstanden - ein solcher Krieg sollte Europa nie wieder heimsuchen können.

Im Mai 1950 - knapp ein Jahr nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der DDR - legte Frankreichs Außenminister Robert Schuman einen Plan für eine engere Zusammenarbeit in Westeuropa vor. Im April 1951 wurde die sogenannte „Montanunion“ gegründet, ein Vorläufer der EU: Mit ihr wurden die als kriegswichtig geltenden Branchen Kohle und Stahl in Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden unter Aufsicht einer gemeinsamen Behörde gestellt.

Aus der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) entstand am 25. März 1957 mit der Unterzeichnung der Römischen Verträge die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Auch ihr Ziel war es, einen neuen Krieg zwischen europäischen Staaten zu verhindern. Sie wurde 1973 erstmals erweitert.

Nach dem Fall der Mauer und des Eisernen Vorhangs wuchs die Zahl der Mitglieder von EG und später EU Schritt für Schritt auf derzeit 27. Vor allem der in den 1980er Jahren geschaffene Binnenmarkt machte ein immer engeres Zusammenrücken der Staaten nötig: Mittlerweile ist aus der Wirtschaftsgemeinschaft die Europäische Union geworden. Die EU verfügt seit dem Lissabon-Vertrag von 2009 auch über einen eigenen diplomatischen Dienst. Sie ist der weltweit größte Zahler von Entwicklungshilfe.

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