Hintergrund: Der Zweite Weltkrieg in Zahlen und Fakten

Berlin (dpa) - Als 1945 die Waffen schwiegen, lag Deutschland in Trümmern. Millionen waren auf der Flucht. In Europa und Fernost hat der Zweite Weltkrieg mindestens 55 Millionen Menschen das Leben gekostet.

Hintergrund: Der Zweite Weltkrieg in Zahlen und Fakten
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Zahlen und Fakten:

BEVÖLKERUNG: 1939 zählte das Deutsche Reich mit dem angeschlossenen Österreich etwa 80 Millionen Einwohner. Allein seine wichtigsten späteren Kriegsgegner - Frankreich, Großbritannien, USA und Sowjetunion - hatten die fünffache Bevölkerungszahl.

SOLDATEN IM EINSATZ: Im Verlauf des Krieges wurden etwa 17,3 Millionen deutsche Männer zur Wehrmacht einberufen, hinzu kamen noch rund eine Million Angehörige der Waffen-SS. 1945 dienten allein in Heer und Luftwaffe der USA 10 Millionen Soldaten, in der Sowjetunion weitaus mehr.

KRIEGSOPFER: Der Krieg in Europa und Asien kostete geschätzt mindestens 55 Millionen Menschen das Leben, die meisten davon Zivilisten. Mit mehr als 26 Millionen Toten hatte die Sowjetunion die größten Verluste. Deutschland zählte etwa 6,3 Millionen Tote, darunter fast 5,2 Millionen Soldaten. Die USA verloren 292 000 Mann. Über 10 Millionen Chinesen sollen umgekommen sein. Amerikanische Atombomben töteten etwa 150 000 Japaner auf der Stelle. Zu den Opfern gehören auch etwa 6 Millionen von den Nazis ermordete Juden.

KRIEGSGEFANGENE: Nach Kriegsende waren rund 11 Millionen deutsche Soldaten in Gefangenschaft, meist kurzfristig als sogenannte Kapitulationsgefangene. Aus sowjetischen Lagern kehrten nur 2 von 3,3 Millionen Deutsche zurück, die letzten 1956. Von den etwa 5,7 Millionen Rotarmisten überlebten 3,3 Millionen die deutsche Gefangenschaft nicht. Der Prominenteste war ein Sohn des sowjetischen Diktators Josef Stalin.

KRIEGSWIRTSCHAFT: Die USA kostete der Krieg nach heutigem Wert mehr als 4000 Milliarden Dollar. Dabei unterstützten sie die ärmeren Verbündeten massiv mit Waffen. Von 1940 bis 1944 hatte sich die US-Wirtschaftsleistung mehr als verdoppelt. Säulen der deutschen Kriegswirtschaft waren Rohstofflieferungen aus den besetzten Gebieten und etwa 7,5 Millionen Zwangsarbeiter. Ein Großteil der horrenden Kriegskosten wurde durch Kredite gedeckt.

FLÜCHTLINGE: Vor und nach Kriegsende suchten an die 12 Millionen Menschen aus den östlichen Reichs- und Siedlungsgebieten eine neue Heimat oder wurden vertrieben. Nach unterschiedlichen Schätzungen sollen in den Wirren zwischen 1944 und 1947 etwa 400 000 bis zwei Millionen Flüchtlinge ums Leben gekommen sein. Hunderttausende Polen aus dem von der Sowjetunion annektierten Ostteil des Landes verloren ihre Heimat.

GEBIETSVERLUSTE: Gemessen an den Grenzen von 1937 verlor das Reich 114 000 Quadratkilometer oder etwa 24 Prozent seines Staatsgebietes (Pommern, Schlesien, Ostpreußen, Ostbrandenburg). Auch Polen hatte trotz Westverschiebung große Verluste. Finnland, Ungarn und Rumänien wurden ebenfalls verkleinert.

KRIEGSSCHÄDEN: Mit Kriegsende war Deutschland ein Trümmerfeld: Nahezu 5 Millionen zerstörte oder beschädigte Wohnungen vor allem in den großen und größeren Städten, zerbombte Fabriken und Verkehrswege. Im Nürnberger Kriegsverbrecher-Tribunal machte die Sowjetunion 71 000 zerstörte Städte und Dörfer sowie 32 000 Betriebe geltend. Zu den britischen Opfern der deutschen Luftwaffe zählt die Stadt Coventry.

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