Grüne: Röttgen erteilt unverbindlichen Prüfauftrag

Berlin (dpa) - Die Grünen haben die angekündigten Sicherheitsprüfungen der deutschen Atomkraftwerke als Manöver zum Zeitgewinn kritisiert.

„Schon vor Jahren hatte die Gesellschaft für Reaktorsicherheit festgestellt, dass es in Deutschland eklatante Mängel (...) beim Schutz gegen Flugzeugabstürze gibt“, sagte Fraktionschef Jürgen Trittin am Donnerstag in Berlin. Besonders in den Altreaktoren könne es eine Kernschmelze als Folge eines Flugzeugabsturzes geben. „Und deshalb müssen diese sieben ältesten Atomkraftwerke plus Krümmel sofort, endgültig, entschädigungsfrei und rechtssicher vom Netz genommen werden“, sagte Trittin. „Das wäre etwas anderes, als auf Zeit zu spielen.“

Auch im rot-grünen Atomausstiegskonzept war auf massive Nachrüstungen oder gar eine Sofortabschaltung der unzureichend gegen Flugzeugabstürze gesicherten Meiler verzichtet worden, obwohl der Fakt schon damals bekannt war.

Trittin sagte weiter, die Vorgaben von Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) an die Reaktorsicherheitskommission für die AKW-Prüfung seien unverbindlich und schwammig. „Das ist für einen Stresstest völlig ungenügend.“ Dabei habe die Abteilung Reaktorsicherheit des Umweltressorts bereits am 16. März einen präzisen Kriterienkatalog vorgelegt.

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