Griechenland-Rettung: Riesenbaustelle seit fünf Jahren

Brüssel (dpa) - Um eine Staatspleite abzuwenden, unterstützen internationale Geldgeber das hoch verschuldete Griechenland seit Mai 2010. Zusammen machen die Hilfspakete der Euro-Partner und des Internationalen Währungsfonds (IWF) rund 240 Milliarden Euro aus.

Griechenland-Rettung: Riesenbaustelle seit fünf Jahren
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Die Europäische Zentralbank (EZB) überwacht in der „Troika“ gemeinsam mit IWF und EU-Kommission die Reformen und das Budget in Athen.

Beim ersten Hilfsprogramm erhielt Griechenland Kredite direkt von den Euro-Partnern. 73 Milliarden Euro sind ausgezahlt worden, der deutsche Anteil betrug 15,17 Milliarden Euro. Aus dem zweiten Hilfsprogramm sind bislang rund 153 Milliarden Euro nach Griechenland geflossen. Sie kommen aus dem gemeinsamen Euro-Rettungsschirm EFSF und vom IWF.

TROIKA-ÜBERPRÜFUNG: Bei der Kontrolle der Troika hakt es seit Monaten. Es stehen im europäischen Teil des Rettungsprogramms noch 1,8 Milliarden Euro Kredite bereit. Wegen der Blockade verlängerten Eurostaaten im Dezember ihr Programm, das eigentlich Ende 2014 auslaufen sollte, um zwei Monate bis Ende Februar 2015.

WIE SOLL ES WEITERGEHEN? Griechenland ist das erste Mitgliedsland, das nicht einfach aus seinem Hilfsprogramm aussteigen kann. Geplant ist ein Finanzpolster im Form einer vorbeugenden Kreditlinie von etwa elf Milliarden Euro. Dafür muss kein frisches Geld in die Hand genommen werden, denn im noch laufenden Programm ist dieser Betrag derzeit noch für Banken-Finanzspritzen reserviert und wird dafür nicht mehr gebraucht. Dieses Szenario wurde jedoch vor den vorgezogenen Parlamentswahlen in Griechenland entworfen.

„GREXIT“-DEBATTE: Schon vor Jahren setzten die Europartner Athen massiv unter Druck. Während des G20-Gipfels in Cannes im November 2011 brachten Paris und Berlin den damaligen Regierungschef Giorgos Papandreou vor seinem Vorhaben ab, die Griechen in einem Referendum über die internationalen Hilfen abstimmen zu lassen. Der damalige französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy drohte, die Eurozone sei auf den Austritt vorbereitet, falls sich die Griechen dem Sparen verweigern sollten.

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