Entschädigung für Berliner S-Bahn-Kunden in Aussicht

Berlin (dpa) - Wegen der andauernden starken Einschränkungen bei der Berliner S-Bahn stellt der Mutterkonzern Deutsche Bahn den Kunden eine weitere Entschädigung in Aussicht.

„Wir denken über eine Lösung nach und werden uns Ende Januar 2011 konkret äußern“, sagte Bahnchef Rüdiger Grube am Montag bei einer Anhörung im Verkehrsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Früher sei das nicht möglich, weil die Entschädigung mit den Berliner Verkehrsbetrieben BVG abgestimmt werden müsse, da die Fahrkarten für beide Unternehmen gelten.

Die seit anderthalb Jahren andauernden Technikprobleme der Berliner S-Bahn habe die Deutsche Bahn in 2009 und 2010 zusammen 370 Millionen Euro gekostet. Bis 2014 erwartet der Konzern eine Kostenbelastung von insgesamt 700 Millionen Euro, sagte Grube. „Wir haben bisher eine Milliarde Euro in die S-Bahn investiert, aber noch keinen Euro damit verdient. Wir werden auch bis zum Auslaufen des Verkehrsvertrages mit den Ländern Berlin und Brandenburg Ende 2017 keinen Euro mit der S-Bahn verdienen.“

Für die zahlreichen S-Bahn-Ausfälle im Dezember machte Grube vor allem den strengen Winter mit viel Schnee verantwortlich. Es habe in diesem Winter bislang fast 1200 Störungen der Antriebsmotoren gegeben, obwohl die S-Bahn „so umfangreich vorbereitet“ gewesen sei wie noch nie zuvor. Im vorangegangenen Winter seien es insgesamt 276 gewesen.

Nach seiner Anhörung im Abgeordnetenhaus wird Grube am Nachmittag im Bundesrat zu einer Verkehrsministerkonferenz erwartet. Thema ist auch dort das allgemeine Winterchaos beim Bahnkonzern. Mehrere Länder fordern von der schwarz-gelben Bundesregierung, auf die jährliche Zahlung von 500 Millionen Euro der Bahn an den Bund zu verzichten.

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